Kirche im Dauertief
Ministerpräsident Söder zollt Kardinal Marx Respekt

Markus Söder (CSU), Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, steht auf der Terrasse des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses.  | Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat dem Münchner Kardinal Reinhard Marx für seine Bemühungen im Umgang mit dem Missbrauchsskandal der katholischen Kirche Respekt gezollt.

Es sei «ehrbar», sich in schwierigen Zeiten der Verantwortung zu stellen und zu versuchen, das Schiff der Kirche zu steuern, sagte der CSU-Politiker auf dem Jahresempfang der Erzdiözese München und Freising. Gut ein Jahr zuvor hatte Marx im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Franziskus hatte dies aber abgelehnt.

Söder sparte im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal allerdings auch nicht mit kritischen Worten in Richtung Kirche. In vielen Fällen blicke man in einen Abgrund. Manche stellten die Frage, ob zu spät reagiert worden sei, in zu vielen Einzelschritten - oder ob es mehr Empathie brauche.

Über der Kirche gebe es seit längerem ein «Dauertief», sagte Söder. Und wenn sich die Mitgliederzahlen weiter so entwickelten, könnten Stimmen, die die Privilegien der Kirche infrage stellten, lauter werden. Söder selbst bekannte sich allerdings explizit zur Kirche und ihrer Bedeutung. Ohne sie wäre das Land ärmer, betonte er und riet, sie müsse in die Offensive gehen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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