Nürnberger Kitas: 55 Prozent der Kinder haben einen Migrationshintergrund
Seit 1. März 2016 werden Daten zum Personal und den betreuten Kindern erhoben – Regional bestehen starke Unterschiede - Oft wird in den Familien nicht deutsch gesprochen
NÜRNBERG/REGION (pm/nf) - Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik wurden am 1. März 2016 in Bayern 533.317 Kinder in einer Tageseinrichtung betreut – darunter 153.002 Kinder mit mindestens einem Elternteil, das nicht in Deutschland geboren und somit ausländischer Herkunft war. Bei 90.968 Kindern wurde in den Familien vorrangig nicht Deutsch gesprochen. Im Hinblick auf beide Sachverhalte zeigten sich starke regionale Unterschiede – besonders beim Vergleich kreisfreie Städte und Landkreise.
Seit 1. März des Jahres werden in den Bayerischen Kindertageseinrichtungen umfangreiche Daten zum tätigen Personal und zu den betreuten Kindern erhoben. Unter anderem sind für jedes Kind folgende Fragen zu beantworten,„Ausländisches Herkunftsland mindestens eines Elternteils“ und „in der Familie vorrangig gesprochene Sprache Deutsch/ nicht Deutsch“.
Im Frühjahr 2016 wurden im Freistaat 9.272 Tageseinrichtungen gezählt, es standen 596.129 Plätze zur Verfügung und 533.317 Kinder wurden betreut. Davon hatten 153.002 Kinder (29 Prozent) mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft, bei 90.968 Kindern (17 Prozent) wurde in der Familie vorrangig nicht Deutsch gesprochen.
Dabei zeigen sich regional starke Unterschiede – besonders im Hinblick auf die Verteilung zwischen kreisfreien Städten und Landkreisen. So hatten in folgenden kreisfreien Städten mehr als die Hälfte der in Kindertageseinrichtungen betreuten Kinder mindestens ein im Ausland geborenes Elternteil: Schweinfurt (58 Prozent), Nürnberg (55 Prozent), Augsburg und Memmingen (jeweils 52 Prozent). Die niedrigsten Quoten hatten die Landkreise Freyung-Grafenau (neun Prozent), Bamberg (zehn Prozent) und Bayreuth (elf Prozent).
Vergleichbar verhält es sich mit Kindern in deren Familien vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird. Hier liegt in folgenden Städten der Anteil bei über 30 Prozent: Memmingen mit 37 Prozent, Schweinfurt und Nürnberg mit jeweils 36 Prozent sowie Rosenheim und München mit jeweils 34 Prozent. Die niedrigsten Quoten waren in den Landkreisen Bamberg mit vier Prozent sowie Bayreuth und Haßberge mit jeweils fünf Prozent zu verzeichnen.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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