Blitzmarathon schafft noch mehr Überstunden
Polizei kämpft vor Speedmarathon mit Personalsorgen!

Dieses Mal soll vorwiegend auf Landstraßen geblitz werden.  | Foto:  Matthias Balk/dpa/Archivbild
  • Dieses Mal soll vorwiegend auf Landstraßen geblitz werden.
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Vor dem bayernweiten Blitzmarathon am Donnerstag kämpft die Polizei mit massivem Personalmangel. Aktuell gebe es unter den Vollzugsbeamten sehr hohe Corona-Inzidenzen und daher viele Ausfälle zu beklagen, sagte Jürgen Köhnlein, bayerischer Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München. Hinzu komme, dass viel Personal für die Registrierung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sowie die Kontaktnachverfolgung der Corona-Infektionen anderweitig gebunden sei.

Laut Köhnlein werde der Blitzmarathon zum Aufspüren von Geschwindigkeitsüberschreitungen im Verkehr dennoch «durchgezogen». Dies geschehe aber auf Kosten von weiteren Überstunden durch die noch verfügbaren Einsatzkräfte. Und: Die eigentlich beim Blitzmarathon obligatorischen Gespräche mit den ertappten Verkehrssündern an Ort und Stelle werde es nicht in dem Umfang geben können, wie es normalerweise üblich und wünschenswert sei. Den Blitzmarathon komplett auszusetzen, wäre aber nicht die richtige Lösung.

Der Blitzmarathon findet in ganz Bayern am Donnerstag ab 6.00 Uhr statt und dauert 24 Stunden. Er ist Teil des europaweiten «Speedmarathon», der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk «Roadpol» koordiniert wird. Bayern beteiligt sich im Rahmen seines Verkehrssicherheitsprogramms 2030 «Bayern mobil - sicher ans Ziel» an der Aktion gegen Raser. Auch andere Bundesländer nehmen teil.

Insgesamt sind dafür rund 2200 Polizistinnen und Polizisten sowie etwa 50 Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung im Einsatz und kontrollieren die Geschwindigkeit an rund 2200 möglichen Messstellen. Schwerpunkte sind Landstraßen.

Köhnlein betonte, dass ein Blitzmarathon für die Verkehrsprävention sehr wichtig sei: «Trotz Rückgang der Anzahl schwerer Unfälle in 2021, sind doch die Gesamtzahlen der Unfälle gestiegen. Und die ersten Monate des Jahres 2022 lassen leider nicht erwarten, dass der sinkende Trend bei den Personenschäden bleibt.» Die Unfallzahlen gingen im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit dem Blitzmarathon runter - das sei erwiesen. Leider sei es aber nicht sehr nachhaltig.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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