Sonder-Innenministerkonferenz Aschaffenburg
Nach zwei Morden: Verdächtiger Afghane wurde in Psychiatrie untergebracht
- Nach der Gewalttat in Aschaffenburg mit zwei Toten sind noch zwei Schwerverletzte in einem Krankenhaus
- Der Verdächtige befindet sich nach zwei Morden, versuchtem Mord und gefährlicher Körperverletzung in einer psychiatrischen Einrichtung
Aschaffenburg (dpa) - Die bei der Messerattacke in Aschaffenburg schwer verletzte Erzieherin hat das Krankenhaus mittlerweile verlassen. Die Deutsche hatte sich bei dem Tumult am Mittwochmittag in einem Park den Arm gebrochen. Das zweijährige Mädchen aus Syrien und ein 72 Jahre alter Deutscher, die von dem Angreifer schwer verletzt wurden, befinden sich nach wie vor in einer Klinik. «Das Kind wird nicht vor Montag entlassen», sagte ein Polizeisprecher.
Der verdächtige Afghane befindet sich inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung. Die Ermittlungsrichterin am Amtsgericht Aschaffenburg hatte am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Unterbringungsbefehl erlassen.
Einen Unterbringungsbefehl gibt es in der Regel, wenn es Anhaltspunkte gibt, dass ein Verdächtiger zur Tatzeit aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig war.
Dem 28-Jährigen wird zweifacher Mord, zweifacher versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hat er sich zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Der Mann soll bei seiner Messerattacke einen zweijährigen Jungen marokkanischer Herkunft und einen 41-jährigen Deutschen getötet haben.
Der Messerangriff in Aschaffenburg löste bundesweit Entsetzen aus. Die Innenministerinnen und -minister der Länder und des Bundes wollen beraten.
Nach der Gewalttat in Aschaffenburg mit zwei Toten wollen sich die Innenministerinnen und -minister der Länder und des Bundes am Montag zu einer Sonderkonferenz treffen. Das bestätigte der Sprecher des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer (SPD). Mäurer ist in diesem Jahr Vorsitzender der Innenministerkonferenz. Die Konferenz sei per Video geplant.
Demnach wollen die Minister und Ministerinnen bei der Konferenz auch über den Umgang mit psychisch kranken Straftätern sprechen. Details zu der Sonderkonferenz sind nach Angaben des Bremer Innenressorts noch in Abstimmung.
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