Grünen-Fraktion beklagt zu hohe Belastung des Grundwassers
Spitzenreiter sind Mittelfranken und Oberfranken
MÜNCHEN (dpa/lby) - Die Grünen im bayerischen Landtag beklagen eine zu hohe Belastung des Grundwassers im Freistaat mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln. «Auch im Jahr 2021 steht es schlecht um den Zustand des Grundwassers», sagte der Sprecher für Umweltpolitik Christian Hierneis am Freitag. Er fordert daher eine «konsequente Förderung des Ökolandbaus». Dies sei «der einzige Ausweg».
Anfragen mehrerer Abgeordneter zu allen sieben bayerischen Regierungsbezirken zeigen starke Unterschiede bei der Belastung des Grundwassers. Demnach gab es in Mittelfranken an 25,6 Prozent der Messstellen in mindestens einem der drei vergangenen Jahre Überschreitungen beim Grenzwert für Nitrat, der bei 50 Milligramm pro Liter liegt. In Oberfranken waren es 10,9 Prozent, in der Oberpfalz 8,9 und in Schwaben 7,7. Für Niederbayern, Unterfranken und Oberbayern liegen keine Prozentzahlen vor, die absoluten Zahlen deuten aber auf eher hohe Belastungen in Niederbayern und Unterfranken und eine niedrige in Oberbayern hin.
Überschreitungen mit verbotenem Atrazin
Auch bei Pflanzenschutzmitteln liegen nur für vier Regierungsbezirke Prozentzahlen vor. Unter ihnen ist die Oberpfalz am stärksten betroffen. An 12,5 Prozent der Messstellen gab es in mindestens einem der drei vergangenen Jahre Überschreitungen - meist mit dem bereits seit 30 Jahren verbotenen Atrazin. In Mittelfranken lag der Anteil bei 7 Prozent, in Schwaben bei 4,6 und in Oberfranken bei 2,2 Prozent. Auch hier gibt es keine Prozentzahlen für Niederbayern, Unterfranken und Oberbayern. Und auch hier deuten die absoluten Zahlen der Überschreitungen auf eine eher hohe Betroffenheit in Niederbayern. In Unterfranken gibt es dagegen - wie auch in Oberbayern - eher wenige Überschreitungen bei Pflanzenschutzmitteln.
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