Naturkatastrophen nehmen zu
Stürme, Hitze, Dürre kommen immer häufiger

Symbolfoto: Tobias Hartl/Vifogra/dpa
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MÜNCHEN (dpa/mue) - Zunehmend heftige Stürme und extreme Wetterlagen lassen nach Einschätzung des Rückversicherers Munich Re in den kommenden Jahren steigende Naturkatastrophenschäden auf der Erde befürchten.

Im vergangenen Jahr verursachten Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände und andere Katastrophen weltweit volkswirtschaftliche Schäden von 270 Milliarden Dollar (251,53 Mrd. Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Das war zwar weniger als 2021 mit Schäden von 320 Milliarden Dollar, reihte sich aber in die «schadenintensiven» vergangenen fünf Jahre ein. Finanziell schwerwiegendste Katastrophe des vergangenen Jahres war demnach mit 100 Milliarden Dollar Schaden der Hurrikan «Ian», der Ende September die US-Ostküste traf.

Naturkatastrophen werden auch für Versicherungen zunehmend teuer: Von den 270 Milliarden Dollar Gesamtschaden waren rund 120 Milliarden versichert. «Wir haben so etwas wie eine neue Normalität mit 100 Milliarden jährlichen Schäden für die Versicherungswirtschaft», sagte Ernst Rauch, Leiter der Geoforschung bei der Munich Re. «Wir haben in der jüngeren Vergangenheit fünfmal diese Grenze überschritten. In Zukunft werden wir die hundert Milliarden immer häufiger erreichen oder überschreiten.» Die Munich Re dokumentiert seit Jahrzehnten Naturkatastrophen, da die Daten für die Berechnung der Versicherungsbeiträge von Bedeutung sind. Nordamerika wird häufig am schwersten getroffen, so auch im vergangenen Jahr mit 150 Milliarden Dollar Gesamtschaden. Hurrikane sind dabei ein maßgeblicher Faktor. «Die Hurrikanstatistik im Atlantik geht bis 1851 zurück», sagte Rauch. «Im Mittel gab es seither etwa elf bis zwölf benannte tropische Wirbelstürme pro Jahr, allerdings sind die Beobachtungsdaten aus früheren Jahrzehnten nicht unbedingt vollständig.»

Nach Auswertungen des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus war der Sommer 2022 der wärmste bisher gemessene in Europa, das Gesamtjahr 2022 das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1979. Heißer war bislang nur das Jahr 2020. «In Hamburg und in London hatten wir erstmals über 40 Grad, und wieder - ähnlich wie 2018 - eine starke Dürre gesehen», sagte Rauch. Es gibt nicht viele Jahre, in denen man in Deutschland den Klimawandel so unmittelbar spüren kann.» Rauchs Erwartung für die Zukunft: «Diese Kombination von Hitze und Dürre werden wir in Zukunft öfter sehen.»

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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