Bad Windsheim
Synagoge aus Allersheim im Freilandmuseum eröffnet
BAD WINDSHEIM (dpa/lby) - Die ehemalige Synagoge aus dem unterfränkischen Allersheim ist im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim wieder aufgebaut worden. Jüdisches Leben existiere in Franken seit mehr als eineinhalbtausend Jahren, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, beim Festakt am Sonntag laut Redemanuskript. Die Synagoge aus Allersheim sei nur eines von vielen Zeugnissen dieser langen Geschichte.
«So ist eine Synagoge nicht nur ein religiöses Symbol, sondern auch ein Ausdruck von Gemeinsamkeit, und auch von Heimat», ergänzte Schuster. «Allerdings war die fränkische Heimat für die Juden, die hier über Jahrhunderte lebten, eben auch der Ort, wo Kirchen gegen sie predigten, Pogrome gegen sie wüteten, und aus der sie vertrieben wurden, nur um im Nachbardorf wieder von vorne anzufangen. Heimat kann auch weh tun.»
Derzeit werde er häufig gefragt, ob die Juden in Deutschland bereits auf gepackten Koffern säßen, schilderte Schuster. «Der Bau einer Synagoge, damals wie heute, ist eine in Stein gemeißelte Antwort darauf: Es ist das diametrale Gegenteil von Koffern.» Dieses Gebäude stehe für eine unumstößliche Wahrheit: «Franken, Bayern und Deutschland sind seit mehr als eineinhalb Jahrtausenden auch die Heimat von Juden.»
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