Tausende Tiere sterben in der Feuer-Katastrophe
Tiergarten unterstützt Rettungsaktion im Pantanal!

Brandkatastrophe im Pantanal. | Foto: Patrícia Medici/IPÊ
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  • Brandkatastrophe im Pantanal.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Es sind schreckliche Bilder, die uns aus dem UNESCO Weltkulturerbe Pantanal erreichen. Das brasilianische Sumpfgebiet Pantanal brennt und die dort lebenden Tiere, darunter Tapire, erleiden zum Teil massive Brandverletzungen, viele sterben daran. Das Ökologische Forschungsinstitut (Instituto de Pesquisas Ecológicas / IPÊ) mit Sitz in Brasilien hat eine Soforthilfemaßnahme eingeleitet. Der Tiergarten der Stadt Nürnberg unterstützt diese Aktion.

Der Tiergarten Nürnberg und der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. haben zusammen bereits 5.000 Euro als Soforthilfe geleistet, um die verletzten Tiere behandeln zu können. Insgesamt werden jedoch noch rund 75.000 Euro benötigt. Der Zoologische Leiter des Tiergartens Nürnberg und stellvertretende Vorsitzende der Fachgruppe für Tapire und Schweineartige des Europäischen Zooverbands (Taxon Advisory Group der EAZA), Jörg Beckmann, weiß, dass „das Projekt dringend Geld für die veterinärmedizinische Versorgung und Pflege von Tapiren und anderen, durch das verheerende Feuer verletzten Tieren wie Jaguare benötigt.“

Außerdem fehlt es an Mitteln für Feuerwehrausrüstungen, um die Brände weiterhin bekämpfen zu können.Die „Lowland Tapir Conservation Initiative“ des IPÊ setzt sich seit 1996 für den Schutz der Flachlandtapire ein. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Tapire, der Umweltbildung und der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zum Schutz der Tiere. Die Biologin Patrícia Medici leitet dieses Tapirprojekt. Zur aktuellen Lage im Pantanal schreibt sie: „Die Situation ist beispiellos, tragisch, katastrophal. Große Teile des Pantanals sind bereits zu Asche geworden, tausende von Tieren sterben“.

Brände werden mit Absicht gelegt!

Das Pantanal ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt, das sich über 230.000 Quadratkilometer erstreckt. Davon sind bereits17 Prozent verbrannt und damit eine Fläche, die mehr als fünf Mal so groß ist wie Mittelfranken. Laut Medici konzentrieren sich „die meisten Brände im Pantanal auf den nördlichen Teil des Ökosystems, aber auch das südliche Pantanal wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Brände werden meist von Viehzüchtern gelegt, um Land für Weideland zu roden, haben sich aber in letzter Zeit durch ungewöhnlich trockene Bedingungen noch verschlimmert.“Seit dem Jahr 2000 ist das Pantanal UNESCO Welterbe. Die dort beheimateten Flachlandtapire sind die größte landlebende Säugetierart Südamerikas und von großer ökologischer Bedeutung. Die Vegetarier werden auch als „Gärtner des Waldes“ bezeichnet, weil sie Samen ihrer Nahrungspflanzen verteilen.
Flachlandtapire, die auch im Tiergarten Nürnberg gehalten werden, gelten laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gefährdet“, ihr Bestand ist innerhalb der letzten gut 30 Jahre, das sind drei Tapir-Generationen, um 30 Prozent zurückgegangen. Schuld daran sind die Nutzung des Lebensraums der Tiere durch den Menschen, eine nicht nachhaltige Jagd und Verkehrsunfälle.

Spendengelder nimmt das IPÊ entgegen unter
www.ipe.org.br/en/donate-now/donate-to-tapir 

Brandkatastrophe im Pantanal. | Foto: Patrícia Medici/IPÊ
Flachlandtapir, der in den verheerenden Bränden im Pantanal, schwerste Brandverletzungen erlitten hat.  | Foto: Patrícia Medici/IPÊ
Verletzter Fuß eines Flachlandtapirs, der in den verheerenden Bränden im Pantanal schwerste Brandverletzungen erlitten hat.  | Foto: Patrícia Medici/IPÊ
Brände im Pantanal.  | Foto: Patrícia Medici/IPÊ
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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