Nicht für Europa
Twitter-Kopie im Höhenflug

Symbolfoto: Christoph Dernbach/dpa
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MENIO PARK (dpa/mue) - Die Twitter-Kopie des Facebook-Konzerns Meta kommt schon nach kurzer Zeit auf mehr als zehn Millionen Nutzer. Die App Threads habe die Marke sieben Stunden nach dem Start geknackt, schrieb Meta-Chef Mark Zuckerberg.

Threads dockt an Metas Foto- und Video-Plattform Instagram an und ist in den USA sowie über 100 weiteren Ländern verfügbar - aber nicht in der Europäischen Union. Der Konzern verweist auf offene Fragen bei der Regulierung. Instagram-Chef Adam Mosseri deutete in Interviews an, dass vor allem das im kommenden Jahr greifende neue EU-Regelwerk mit dem Digital Markets Act und dem Digital Services Act eine Hürde gewesen sei. Die Gesetze enthalten strikte Anforderungen an große Online-Plattformen. Mosseri verteidigte im Branchenblog «Platformer» die Entscheidung, ohne Nutzer in Deutschland und anderen EU-Ländern zu starten. Man habe vor der Wahl gestanden, sie außen vor zu lassen oder «den Start um viele, viele, viele Monate zu verzögern», sagte er. «Und ich war besorgt, dass sich das Fenster für uns schließt.»

Twitter-Inhaber Musk zeigt sich trotzig

Der Start von Threads folgt auf besonders turbulente Tage für das seit der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk kriselnde Twitter. Der Kurznachrichtendienst verärgerte Nutzer am Wochenende mit einer drastischen Einschränkung für die Zahl der Tweets, die sie pro Tag kostenlos sehen können. Nach der Markteinführung von Threads zeigte sich Musk trotzig: Es sei unendlich besser, auf Twitter von Fremden angegriffen zu werden als sich in die «falsche Glückseligkeit» von Instagram zu begeben.

Die Anbindung an Instagram gilt als erheblicher Startvorteil für Threads. Denn Meta kann damit für seine Twitter-Kopie von Anfang an auf bereits bestehende Verbindungen zwischen mehr als einer Milliarde Nutzern zurückgreifen. Von Twitter gab es seit der Übernahme durch Musk keine Nutzerzahlen mehr, früher kam der Kurznachrichtendienst auf mehr als 300 Millionen Nutzer.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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