Messer-Angreifer ist ein 25-jähriger Afghane
UPDATE 4: Terror in Mannheim: Schwer verletzter Polizist ist tot!

Polizisten trauern auf dem Mannheimer Marktplatz um ihren getöteten Kollegen.  | Foto: Boris Roessler/dpa
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UPDATE 4 / 2. Juni 19.35 Uhr
Mannheim (dpa) - Der Polizist, der bei dem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz attackiert worden war, ist an seinen Verletzungen gestorben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Polizeipräsidium Mannheim und das Landeskriminalamt mit.

Der Angreifer habe dem 29 Jahre alten Beamten mehrmals in den Kopfbereich gestochen. «Er wurde unmittelbar nach der Tat notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt, erlag aber in den späten Nachmittagsstunden des 2. Juni seinen schweren Verletzungen», teilten die Behörden mit. «Wir trauern um einen Polizeibeamten, der für unsere Sicherheit sein Leben gegeben hat.»

Das Motiv des 25-jährigen Afghanen ist indes noch immer unklar. Bisher bekannt ist,  dass der Mann aber 2014 als Jugendlicher nach Deutschland kam, nicht vernehmungsfähig - er war nach der Attacke durch einen Polizeischuss ebenfalls verletzt worden. Bisher war er polizeilich nicht in Erscheinung getreten; er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt im hessischen Heppenheim. Bei dem Angriff hatte der Mann am Freitagvormittag auf dem Marktplatz in der Innenstadt bei der Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sechs Männer verletzt, darunter den Polizisten. Zu den Verletzten zählt auch das BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger.

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UPDATE: 1. Juni, 19.18 Uhr:

MANNHEIM (dpa/nf) - Nach dem Messerangriff in Mannheim bei einer Veranstaltung ist gegen den 25 Jahre alten Angreifer Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird versuchter Mord zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilten.

Kerzen, Blumen und ein Blatt Papier mit der Aufschrift «Gegen Terror» stehen am Tatort auf dem Mannheimer Marktplatz. | Foto: Uwe Anspach/dpa
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Der mutmaßliche Täter lebe seit 2014 in Deutschland. Er sei verheiratet, habe zwei Kinder und sei zuletzt im hessischen Heppenheim wohnhaft gewesen. Die Wohnung des in Afghanistan geborenen Mannes sei am Freitagabend durchsucht worden. Dabei wurden auch elektronische Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Bislang sei der Mann polizeilich nicht in Erscheinung getreten, hieß es.

Bei dem Angriff hatte der Mann am Freitagvormittag auf dem Marktplatz in der Innenstadt mehrere Menschen verletzt, darunter einen Polizisten lebensgefährlich. Der Beamte ist in ein künstliches Koma versetzt worden. «Er schwebt weiterhin in Lebensgefahr», sagte ein LKA-Sprecher am Samstag. Der ebenfalls verletzte Täter sei operiert worden und zurzeit nicht vernehmungsfähig. Sein Motiv sei noch unklar.

Bei den weiteren verletzten Personen handelt es sich den Angaben zufolge um fünf Männer im Alter von 25 bis 59 Jahren. Unter ihnen befinden sich ein deutsch-kasachischer sowie ein irakischer Staatsbürger, die übrigen drei Personen haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Der 25-Jährige konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen, die anderen Opfer befinden sich weiterhin in stationärer Behandlung. Ein 54-Jähriger wurde bei der Attacke lebensbedrohlich verletzt, befindet sich zwischenzeitlich jedoch außer Lebensgefahr.

Verletzter schreibt aus Klinik

Einer der Verletzten, BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger, hat sich aus dem Krankenhaus zu Wort gemeldet. «Es war richtig knapp gestern», schrieb der 59-Jährige in einer Nachricht mit Foto auf der Plattform Telegram. Er habe mehrere Stichverletzungen erlitten, eine davon im Oberschenkel habe «erheblichen Blutverlust» verursacht. Auch im Gesicht sei er verletzt worden. Nach Darstellung der BPE-Schatzmeisterin Stefanie Kizina ist die Attacke gezielt gegen Stürzenberger gerichtet gewesen, der zu den führenden Köpfen des Vereins mit Sitz in Krefeld zählt.

Einsatzkräfte der Polizei sind bei der Messer-Attacke auf dem Mannheimer Marktplatz im Einsatz.  | Foto: Rene Priebe/dpa
  • Einsatzkräfte der Polizei sind bei der Messer-Attacke auf dem Mannheimer Marktplatz im Einsatz.
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UPDATE: 1. Juni, 10.25 Uhr
MANNHEIM (dpa/nf) - Einen Tag nach der Messerattacke bei einer Veranstaltung der Bewegung Pax Europa in Mannheim versuchen die Ermittler weiter zu klären, wie es zu der Bluttat kommen konnte. «Was uns am meisten umtreibt, ist die Frage nach dem Motiv», hieß es aus dem baden-württembergischen Landeskriminalamt.

Der von der Polizei niedergeschossene Täter sei operiert worden und zurzeit nicht vernehmungsfähig, die Suche nach seinen Beweggründen daher bislang nicht vorangekommen. Zu seiner Identität machten die Ermittler bislang keine Angaben.

Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um einen 25-Jährigen aus Herat in Afghanistan, der in Südhessen lebt. Der bei dem Angriff verletzte Polizist schwebe indes «weiterhin in höchster Lebensgefahr», sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts.


Angriff auf Mannheimer Marktplatz

Der Täter hatte am gestern Vormittag (siehe Vorberichte unten) Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz angegriffen und sechs Menschen verletzt, darunter einen Polizisten. Laut dem LKA-Sprecher handelt es sich bei allen Verletzten außer dem Beamten um Teilnehmer der Kundgebung. 

Nach Darstellung der Schatzmeisterin der Organisation, Stefanie Kizina, wurde auch das Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger verletzt. Kizina sagte, die Attacke sei gezielt gegen den 59-Jährigen gerichtet gewesen, der mit einem Messer im Gesicht verletzt worden sei. Der «Bild»-Zeitung erläuterte sie: «Er wurde am Bein und im Gesicht getroffen, wird notoperiert. Lebensgefahr besteht offenbar nicht.» 

Aus dem LKA heißt es, zahlreiche Fragen seien noch ungeklärt und Gegenstand der Ermittlungen. «Was ist das für ein Messer? Woher stammt das? Hat er das Messer gekauft?» - über die Antworten darauf wolle man auch herausfinden, ob der Festgenommene die Tat geplant oder ob es sich um einen spontanen Angriff gehandelt habe. Die für politische Delikte zuständige Staatsschutzabteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt in dem Fall.

«Unsere Gedanken sind bei allen, die durch den Messerangriff verletzt worden sind, meine Gedanken als Innenminister natürlich auch vor allem bei dem verletzten Polizeikollegen», sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) der «Bild»-Zeitung.


Internet-Video zeigt Tatgeschehen

Schon kurz nach dem Angriff gibt es ein Video von der Tat im Internet: Darauf ist zu sehen, wie der Angreifer auf mehrere Menschen einsticht. Umstehende rufen: «Das Messer weg!» Zu sehen ist auch, wie ein Beamter auf den Angreifer schießt. Mehrere Polizisten fixieren den Mann danach auf dem Boden. Nach Angaben von Polizei, Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt wurde nur ein Schuss abgegeben.

Die Tat sorgte bundesweit für Entsetzen. Auch Kanzler Olaf Scholz zeigte sich erschüttert. «Die Bilder aus Mannheim sind furchtbar», schrieb er auf der Plattform X. «Meine Gedanken sind bei den Opfern. Gewalt ist absolut inakzeptabel in unserer Demokratie. Der Täter muss streng bestraft werden.»

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entrüstet. «Ich verurteile die Tat in Mannheim aufs Schärfste!», schrieb seine Sprecherin Cerstin Gammelin in Steinmeiers Namen auf X. «In unserer Demokratie darf kein Platz für Gewalt sein - Gewalt zerstört Demokratie. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut.» Vizekanzler Robert Habeck sprach von «furchtbaren Szenen der Gewalt». Die Umstände des Verbrechens müssten nun schnell aufgeklärt werden, sagte Habeck am Freitag.

Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) bezeichnete den Messerangriff als Terrorattacke und erklärte dazu: «Im Namen der Stadt Mannheim und der Mannheimer Stadtgesellschaft verurteile ich diese niederträchtige, brutale Terrorattacke im Rahmen einer islamkritischen Veranstaltung auf das Schärfste.»

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UPDATE: 

Bilder und ein Video des hasserfüllten Angriffes haben BILD und das Nachrichten-Portal NIUS veröffentlich. Das Video ist brutal und ganz sicher nicht für jeden Zuschauer geeignet. 
https://www.nius.de/news/messerangriff-auf-stuerzenberger-es-geschah-im-livestream-hier-lesen-sie-wie-es-sich-genau-ereignete/9885fd8c-88b8-49e3-a3a9-44cbc4ade8a2

MANNHEIM (dpa) - Mit einem Messer hat ein Mann auf dem Marktplatz in Mannheim mehrere Menschen verletzt - nach Angaben der islamkritischen Bewegung Pax Europa galt der Angriff ihrer Versammlung. Kurz nach dem Vorfall am Freitagmittag kursierte ein Video davon im Internet.

Darauf zu sehen ist ein Mann, der auf mehrere Menschen - mutmaßlich Teilnehmer einer Veranstaltung - einsticht. Menschen rufen: «Das Messer weg». Einen Polizisten verletzt der Angreifer ebenfalls, wie das Video zeigt. Wie es aus Sicherheitskreisen heißt, schwebt er in Lebensgefahr und muss operiert werden. Nach Darstellung der Schatzmeisterin von Pax Europa, Stefanie Kizina, wurde bei dem Angriff auch das Pax-Europa-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger verletzt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, die Ermittlungen würden die Hintergründe der Tat aufklären, insbesondere den Hintergrund und die Motive des Täters. «Wenn die Ermittlungen ein islamistisches Motiv ergeben, dann wäre das eine erneute Bestätigung der großen Gefahr durch islamistische Gewalttaten, vor der wir gewarnt haben.»


Marktplatz abgesperrt, Großaufgebot im Einsatz

Zur Verletzung Stürzenbergers sagte Kizina der «Bild»-Zeitung: «Er wurde am Bein und im Gesicht getroffen, wird notoperiert. Lebensgefahr besteht offenbar nicht». Auf dem Video ist auch zu sehen, wie ein Beamter auf den Angreifer schießt. Mehrere Polizisten fixieren ihn danach auf dem Boden. Nach Angaben der Polizei wurde auch er verletzt. Der Mannheimer Marktplatz befindet sich mitten in der Innenstadt der 300.000-Einwohner-Stadt im Norden Baden-Württembergs.

«Der Angriff geschah, bevor die Veranstaltung überhaupt losging, das muss von langer Hand geplant worden sein», sagte Kizina. Eine Sprecherin der Stadt Mannheim bestätigte, dass die Organisation für Freitagvormittag eine Veranstaltung auf dem Marktplatz angemeldet hatte.

Kurz nach der Tat war der Platz mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Sichtschutzwände wurden aufgebaut, eine nahe Straßenbahnstation gesperrt. Rettungskräfte und auch ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen. Ermittler sicherten Spuren.


Viele Fragen noch offen

Zahlreiche Fragen sind noch offen: Wie viele Menschen verletzt wurden, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Sie kamen in Krankenhäuser. Ein Sprecher nannte die Verletzungen «teilweise erheblich». Das Motiv der Tat ist ebenfalls unklar. Ob die Messerattacke einen politischen Hintergrund habe, sei Gegenstand der Ermittlungen. Diese führt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, wie der Sprecher weiter mitteilte. Man sei nun noch mit der Spurensicherung auf dem Marktplatz beschäftigt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.

Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) zeigte sich tief getroffen: «Dieser brutale Angriff erschüttert und schockiert uns, er macht uns sprachlos», sagte er. Er sei in Gedanken bei dem verletzten Polizisten und auch bei den anderen Opfern. Zugleich rief er die Menschen dazu auf, nicht über die Hintergründe zu spekulieren, sondern stattdessen die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten.

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MANNHEIM (dpa/nf) - Bei einer Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz der islamkritischen Bürgerbewegung "Pax Europa" hat die Polizei einen Angreifer niedergeschossen. Der Mann griff Islamkritier Michael Stürzenberger vor laufenden Kameras an, zuvor hatte er bereits mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt.

Unter den Verletzten befindet sich auch ein Polizeibeamter. Wie viele Menschen bei dem Angriff verletzt wurden und wie schwer die Verletzungen sind, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. 

Das Motiv der Tat sei derzeit noch unklar. Ob die Messerattacke einen politischen Hintergrund habe, sei Gegenstand der Ermittlungen. Rettungskräfte und auch ein Rettungshubschrauber seien im Einsatz, sagte die Polizeisprecherin. Der Marktplatz sei abgesperrt worden, zudem seien Sichtschutzwände aufgebaut worden.

Michael Stürzenberg wurde deutschlandweit bekannt, weil er gegen den Moscheebau in München ein Bürgerbegehren initiieren wollte. 

Der Mannheimer Marktplatz befindet sich mitten in der Innenstadt der 300.000-Einwohner-Stadt im Norden Baden-Württembergs.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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