Hohe Energiepreise II
Wirtschaftlicher Aufschwung ernsthaft in Gefahr

Symbolfoto: Carsten Koall/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Lieferengpässe, hohe Energie- und Rohstoffpreise, Mangel an Fachkräften: Das macht vielen Unternehmen in Deutschland immer mehr zu schaffen.


Zwar sei die wirtschaftliche Lage nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder besser, die allgemeinen Aussichten dagegen aber enttäuschend, teilte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, mit. 
Firmen kommen demnach zunehmend in die Klemme zwischen garantierten Preisen für Kunden und gestiegenen Rohstoffpreisen. Firmen, die eigentlich wieder Vollgas geben wollten, kämen in eine unvorhergesehene Lage. Er habe ein wenig Angst davor, dass die Stimmung besser werde als die tatsächliche Lage, so Wansleben weiter.

Nach der neuen DIHK-Konjunkturumfrage unter rund 28.000 Firmen liegt der Anteil der Unternehmen, die Energie- und Rohstoffpreise als Risiko angeben, in der Industrie, im Handel und im Bau auf einem Allzeithoch. Beim Fachkräftemangel liege der Anteil in allen Wirtschaftszweigen nur knapp unterhalb des Höchtstands.
 Die «Hütte» brenne dabei in vielen Firmen aus unterschiedlichen Gründen, sagte Wansleben. Mit Blick auf weltweite Lieferengpässe verglich er die derzeitige Lage mit dem «Staueffekt» auf der Autobahn: Wenn ein Auto vorne bremse, müsse der zehnte Wagen dahinter stehen bleiben. Das sei exakt dass, was gerade bei internationalen Lieferketten passiere. Angebot und Nachfrage kämen nicht zueinander, was sich bis ins Frühjahr hinziehen könne.

Die Unternehmen schätzten demnach ihre aktuelle Geschäftslage allgemein deutlich besser ein als noch im Frühsommer, und auch die finanzielle Lage habe sich erholt. Allerdings seien die Erwartungen an die kommenden zwölf Monate niedriger, als es für einen nachhaltigen Aufholprozess notwendig wäre.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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