Einkommensmillionäre in Krisenjahren
Zahl der Topverdiener in Europas Banken stieg um 40 Prozent
PARIS/FRANKFURT (dpa) - Die Zahl der Topverdiener in Europas Banken ist im Jahr 2021 um mehr als 40 Prozent gestiegen. 1957 Einkommensmillionäre zählt die europäische Bankenaufsicht EBA in ihrem jüngsten Bericht, der jetzt veröffentlicht wurde.
Dies sei der höchste Wert für die 27 Staaten der Europäischen Union und den Europäischen Wirtschaftsraum seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2010, teilte die European Banking Authority (EBA) mit. Im Jahr 2020 erhielten demnach 1383 Mitarbeiter von Geldhäusern oder Wertpapierfirmen in dem betrachteten Gebiet mehr als eine Million Euro Vergütung.
Den Anstieg der Bezahlung erklärte die Aufsichtsbehörde «mit der insgesamt guten Leistung der Institute, insbesondere in den Bereichen Investmentbanking sowie Handel und Vertrieb». Boni sind in der Regel an den Geschäftserfolg gekoppelt. Zudem zogen im Zuge des britischen Austritts aus der EU («Brexit») teilweise hochbezahlte Mitarbeiter aufs europäische Festland um.
Zu 70 Prozent stammt der signifikante Anstieg der Zahl der Großverdiener in der Finanzbranche von Instituten in Italien, Frankreich und Spanien. Die meisten hochbezahlten Banker in der Europäischen Union gibt es der EBA-Statistik zufolge in Deutschland mit 589. Es folgen Frankreich (371), Italien (351) und Spanien (221).
In den weitaus meisten Fällen (1516) lag die Vergütung in einer Spanne zwischen einer Million und zwei Millionen Euro. In sechs Fällen summierte sich die Vergütung den EBA-Zahlen zufolge jedoch auf einen zweistelligen Wert. In Deutschland kassierte demnach ein Banker zwischen 13 Millionen Euro und 14 Millionen Euro, in Spanien waren es wegen einer Abfindung in einem Fall sogar 14 Millionen Euro bis 15 Millionen Euro.
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