Enkeltrickmasche brachte über 100.000 Euro
Zwei Männer wegen betrügerischer Schockanrufe angeklagt
INGOLSTADT (dpa/lby) - Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat zwei polnische Staatsbürger angeklagt, die ältere Menschen mit falschen Unfallgeschichten um ihr Geld gebracht haben sollen. Die beiden sollen als Teil einer Bande agiert haben, wie die Anklagebehörde berichtete.
Beim «Enkeltrick» geben sich die Anrufer als nahe Verwandte aus, die angeblich einen schweren Unfall verursacht haben und dringend Geld brauchen, um eine Haftstrafe zu vermeiden. Die Opfer werden unter Druck gesetzt, hohe Summen in bar an einen Boten zu übergeben.
Die zwei Angeklagten sollen an mindestens sieben solcher Betrügereien beteiligt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem gewerbs- und bandenmäßigen Betrug vor. Die beiden 23 und 34 Jahre alten Männer sollen als sogenannte Abholer fungiert haben, die das Geld von den Opfern entgegengenommen haben.
Die Taten ereigneten sich den Angaben zufolge im Januar 2023 in verschiedenen Orten in Süddeutschland, darunter Saalfeld/Saale, Selb, Altenmarkt an der Alz, Bad Aibling, Regensburg, Passau und Ingolstadt. Dabei sollen die Angeklagten mit bislang unbekannten Mittätern zusammengearbeitet haben. In drei Fällen kam es nicht zur Geldübergabe, weil die Opfer den Betrug rechtzeitig bemerkten. Der Gesamtschaden belaufe sich auf 127 900 Euro, hieß es.
In einem Fall konnte die Polizei die Übergabe von weiteren 16 000 Euro durch eine 84-Jährige in Ingolstadt verhindern und nahm die beiden Männer fest, bevor sie mit dem Geld fliehen konnten.
Ob und wann es zu einem Prozess kommt, entscheidet das Landgericht Ingolstadt.
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