Gesundheitsvorsorge in den eigenen Händen
SERVICE (se/fi) - In unserer Gesellschaft ist es normal, bei Auftreten von Krankheitssymptomen gleich zum Arzt zu gehen. Wir erwarten Hilfe von einem medizinischen Experten, der den menschlichen Körper und seine Funktionsweisen studiert hat. Ein Experte, der jedoch den einzelnen Kranken nur ausschnittweise untersuchen kann. Bei vielen kleineren Krankheiten werden meist nur wenige Minuten Zeit für eine Diagnose verwendet und einen Teil der Medikamente zahlt der betroffene Kranke ohnehin selbst. Die Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit kann viel dazu beitragen, wieder gesund oder gar nicht erst krank zu werden.
Die Gesundheitsvorsorge liegt stärker in den eigenen Händen, als die meisten sich bewusst sind. Dabei kann klar unterschieden werden zwischen einfach zu behandelnden Krankheiten, kleineren Verletzungen und schwierigen Krankheiten. Eine unkomplizierte Erkältung oder ein grippaler Infekt lassen sich sehr gut selbst behandeln. Auch eine stumpfe Verletzung wie eine Verstauchung oder Prellung braucht im Grunde nur eine einfache Behandlung, einen Verband, eine Salbe – und Zeit. Meist wird der Patient nach der Erstdiagnose des Arztes nach Hause geschickt und versorgt sich anschließend selbst.
Selbstmedikation und Ferndiagnose über das Internet
Inzwischen gibt es nicht nur den Hausarzt für das Erstellen einer Diagnose. Im Internet existieren viele Portale, die eine Selbstmedikation ermöglichen und unzählige Foren, wo Betroffene ihre Behandlungsmethoden vergleichen und miteinander diskutieren. Über Online-Apotheken kann jeder nicht verschreibungspflichtige Medikamente bestellen und auch spezielle Heilmittel gibt es zu günstigeren Preisen als in der realen Apotheke.
Wem es gesundheitlich schlecht geht, scheut den Gang zum Arzt und lange Wartezeiten in überfüllten Praxen. Ein Arzt kann mit seiner Diagnose heute auch über den Bildschirm nach Hause kommen. In Online-Portalen gibt es bereits die Möglichkeit zu Online-Sprechstunden und telemedizinischen Diagnosen. Hier wird allerdings nicht jede Krankheit behandelt. Nur bestimmte Gesundheitsthemen wie Akne, Verhütung, Haarausfall oder Erektionsstörungen sind derzeit im Portfolio. Für kompliziertere Diagnosen ist es weiter unerlässlich, dass ein Arzt den Patienten persönlich in Augenschein nimmt.
Vorbeugende Maßnahmen um nicht krank zu werden
Am allerbesten ist es, wenn es gar nicht erst zu einer ernsthaften Erkrankung kommt. Dazu kann jeder eigenverantwortlich beitragen, es gibt jedoch auch eine Reihe von Fördermaßnahmen seitens der Krankenkassen. Die Mitglieder von gesetzlichen Krankenkassen haben alle einen Anspruch auf verschiedene gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung informiert auf ihrer Seite Patienten und Versicherte über diese Maßnahmen. Denn Früherkennungsuntersuchungen werden hierzulande noch zu wenig genutzt. Leider, denn viele Krankheiten wie Hautkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes können durch eine frühzeitige Erkennung sehr gut behandelt werden.
Es liegt nicht nur im Interesse des staatlichen Gesundheitssystems, im Privatbereich aktiv schweren Krankheiten vorzubeugen. Der GKV-Spitzenverband setzt sich unter anderem stark für eine engagierte betriebliche Gesundheitsförderung ein. Denn durch die Belastung am Arbeitsplatz leidet nicht nur die Gesundheit der Arbeitnehmer, sondern auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten eines Unternehmens. Nur gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind leistungsfähige Mitarbeiter.
Die heutigen Bürotätigkeiten produzieren durch langes Sitzen am Schreibtisch, eine schlechte Haltung und einseitige Körperbelastung Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Verspannungen. Jeder Betroffene kann selbst sehr gut Rückenschmerzen vorbeugen, indem er seinen Körper bewusst unterstützt. Kleine Unterbrechungen mit Dehnungs- und Lockerungsübungen helfen dabei, bereits am Arbeitsplatz Schmerzen entgegen zu wirken. Regelmäßiger Sport in der Freizeit, vor allem Schwimmen und Radfahren, trainieren die Rückenmuskulatur und sorgen für Entlastung.
Burnout vorbeugen
Für viele Beschwerden des Haltungsapparates gibt es ergonomische Bürostühle und auf die Sitzhaltung angepasste Büromöbel. Doch bei anhaltendem Stress in der Arbeit nutzen solche mitarbeiterfreundlichen Möbel auch nicht viel. Die Anforderungen an Arbeitnehmer und Angestellte sind nicht nur in deutschen Unternehmen in den letzten Jahren stärker gestiegen. Immer mehr Menschen fühlen sich durch den ständigen Druck belastet und klagen über Stress am Arbeitsplatz.
Immer häufiger wird stark im Beruf eingespannten Personen ein Burnout diagnostiziert. Der Burnout ist trotz seiner Häufigkeit kein eindeutiges Krankheitsbild. Zu viel Arbeit und zu hohe Anspannung machen sich bemerkbar in tiefer Erschöpfung, depressiven Stimmungen, Aggressionen und einer negativen Einstellung sowie Schlaf- und Essstörungen. Durch achtsame Mitarbeiterführung und eine gestiegene Fürsorgepflicht versuchen Unternehmen, dieser Problematik entgegen zu wirken.
Aktiv entschleunigen und Selbstheilungskräfte aktivieren
Ob im beruflichen Umfeld oder im privaten Alltagsgeschehen – die Stressfaktoren haben überall Einzug gehalten und zugenommen. Dies wirkt sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit aus. Doch gerade weil die Bedingungen von außen so viel Einfluss ausüben, ist jeder Einzelne gefordert, diesen entgegen zu wirken.
Was bei einer starken Erkältung häufig am besten hilft, ist Zeit zum Auskurieren und viel Ruhe. Der menschliche Körper ist mit einem wundersamen Immunsystem gesegnet. Damit dieses Immunsystem seine Arbeit leisten und Krankheitserreger bekämpfen kann, braucht der Körper einfach Zeit. Schlafen ist die beste Medizin, heißt es im Volksmund. Im Schlaf und auch beim konsequenten Ausruhen können die Selbstheilungskräfte aktiv werden, die im Dauerstress des Alltags nur zusätzlich belastet sind.
Viele Krankheiten entstehen unter anderem aus dem Dauerstress des permanenten Erreichbar-Seins und andauernder Informationsflut. Durch aktive Entschleunigung kann jeder gut entgegen steuern: Sich bewusst Auszeiten gönnen, Yoga und Meditation üben und lange Spaziergänge in der Natur helfen, wieder zu sich selbst zu kommen. Regelmäßiger Sport, autogenes Training und progressive Muskelentspannung helfen zusätzlich, Stress abzubauen. Wer gut zu sich selbst ist und sich ausreichend ruhige Momente im Alltag gönnt, beugt der drohenden Überbelastung effektiv vor.
Mit Naturmedizin in den Ausgleich kommen
Alle Menschen, die mit natürlichen Mitteln zusätzlich helfen wollen, finden viele Nahrungsergänzungsmittel und ein großes Angebot an sanfter Medizin: Vitamin B-Produkte helfen die Nerven zu stärken, Entspannungstees bei der Arbeit und vor dem Einschlafen sowie die Anwendung von Lavendel als Aromaöl oder in der Pflegeöl-Anwendung sind nur einige Tipps zum Runterschalten. Die klassische Homöopathie oder Traditionelle Chinesische Medizin bietet viele erprobte Mittel und Rezepturen an, um dem Burnout entgegen zu wirken und wieder in innere Balance zu kommen.
Autor:MarktSpiegel Service aus Nürnberg |
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