Nürnberg surft bald schneller: Alles Wichtige über den Ausbau des Glasfasernetzes
Augenblicklich läuft der Ausbau des deutschen Glasfasernetzes und momentan (Stand 2021) haben insgesamt etwa 5,1 Millionen Haushalte die Möglichkeit, das echte Glasfaserinternet zu nutzen. Nicht in allen Regionen schreitet der Glasfaserausbau gleich zügig voran, beispielsweise müssen in Nürnberg viele noch mit einem DSL-Anschluss vorliebnehmen, wenn es einen solchen überhaupt gibt. Aber die die Stadtoberen wissen um die Notwendigkeit einer funktionierenden Infrastruktur in Sachen Digitalisierung und planen für die Frankenmetropole einen schnellen Glasfaserausbau.
Welche Möglichkeiten in Sachen Glasfaserinternet gibt es?
Die Zauberworte bzw. Zauberbuchstaben lauten hier FTTB oder FTTH. Diese Abkürzungen bedeuten, dass die Leitung bis zum Haus oder bis zum Modem des jeweiligen Kunden führen (FTTB = Fiber tot h Building oder FTTH = Fiber to the home). Die ideale Variante ist ein Breitband-Glasfasernetz, das bis in die Wohnung verlegt wird. Dann kann man nämlich auf das Anmieten einer Leitung der Deutschen Telekom verzichten. Unternehmen wie Deutsche Glasfaser stellen ihr eigenes Glasfaser-Netz anderen Telekommunikationsunternehmen als sogenanntes „Open Access Network“ zur Verfügung, wofür eine Gebühr zu entrichten ist.
Frankenmetropole Nürnberg baut Glasfasernetz aus
In Nürnberg schreitet die Versorgung durch Glasfasernetze ebenfalls langsam voran. Wer sich die Verfügbarkeitszahlen für Glasfaserinternet für Nürnberg auf entsprechenden regionalen Vergleichsportalen anschaut, der erkennt schnell, dass die Glasfaser-Verfügbarkeit in Nürnberg nur bei 2 % liegt. Dort findet man noch nicht viele Anbieter, die potenzielle Kunden mit Glasfaserinternet locken können. Dennoch lohnt sich der Blick auf die Verfügbarkeit, denn die Daten werden stetig aktualisiert.
Vor allem aufgrund dieser Zahl sowie der steigenden Nachfrage nach schnellem Internet haben sich wohl die Stadtverantwortlichen zu Herzen genommen und planen den Ausbau des Glasfasernetzes in Nürnberg. Die Glasfaser gilt als Technologie der Zukunft. Sie ermöglicht es den Nutzern, Daten mit bis zu 1.000 Mbits/s bzw. 1 Gbit/s in beide Richtungen (Up- und Download) zu übertragen. Dazu werden die zu befördernden Daten von elektrischen in optische Signale umgewandelt und mithilfe der weniger als haardünnen Glasfasern transportiert. Nach der Ankunft am Bestimmungsort werden die optischen Signale wieder in elektrische verwandelt. Um es mit einem Bild zu verdeutlichen, könnte man sagen, dass die Glasfasern die Daten quasi so schnell transportieren können, wie sich das Licht vorwärtsbewegt.
Bisher wurden in Nürnberg lediglich ausgewiesene Gewebegebiete mit den gleichermaßen begehrten wie benötigten Glasfaserkabeln ausgestattet. In den meisten Wohngebieten der Stadt ist daran bisher noch nicht zu denken. Viel Zeit vergeht vor allem durch die Erhebung von Daten hinsichtlich des Bedarfs in den einzelnen Stadtteilen. Erst, wenn sich ein solcher zeigt, wird mit den Planungen begonnen, die viel Zeit beanspruchen. Bis dann die Haushalte das Glasfaserinternet nutzen können, vergehen wieder Monate oder gar Jahre.
Deutschland in Sachen Glasfaserinternet Entwicklungsland
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Deutschland im weltweiten Vergleich geradezu als Entwicklungsland gilt, in dem bisher lediglich etwa 3,2 Prozent der Bevölkerung schnelles Internet nutzen können. Hier liegt Südkorea mit beneidenswerten 80,4 Prozent an der Spitze, gefolgt von Schweden mit 66,9 Prozent. Sogar Polen kann auf 20,5 Prozent verweisen und liegt noch vor Deutschland.
Die Planungen hinsichtlich des Ausbaus in den Stadtvierteln sehen allerdings sehr unterschiedlich aus. Während Bezirke wie Erlenstegen, Galgenhof, Gugelstraße, Hummelstein, Mögeldorf und St. Jobst bis zum Ende des Jahres 2021 mit Glasfaserinternet versorgt sein sollen, verfügen Stadtteile wie etwa Birnthon (Stand 10.2020) noch nicht einmal über brauchbare Anschlüsse fürs Internet, sprich einen DSL-Anschluss. Dabei wäre gerade in Zeiten wie der augenblicklichen Pandemie schnelles Internet so wichtig.
Die durch das Corona-Virus verursachten staatlichen Freiheits- und auch Arbeitsbeschränkungen stellen jeden Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt vor enorme Herausforderungen. Viele Unternehmen haben ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice geschickt, was nur funktioniert, wenn man im heimischen Büro auf ein schnelles und störungsfreies Internet zugreifen kann. Hier zeigt sich, wie wichtig eine möglichst leistungsfähige digitale Infrastruktur ist. Ein Anbieter für Glasfaserinternet, die Deutsche Glasfaser, möchte auch in Nürnberg den Glasfaserausbau vorantreiben. Natürlich immer nach den jeweils geltenden Regularien hinsichtlich des Infektionsschutzes.
Warum der Glasfaser-Ausbau auch in Nürnberg so wichtig ist
Erwiesenermaßen nimmt die Datenmenge, die weltweit über das Internet verschickt wird dramatisch zu, nicht erst bedingt durch die Corona-Pandemie. Gerade Unternehmen hantieren häufig mit extrem komplexen Prozessen, bei denen sich riesige Datenmengen ansammeln. Um diese möglichst schnell und störungsfrei von A nach B zu senden, braucht es ein schnelles Internet, das mit einem Glasfasernetz zur Verfügung steht.
Allerdings gelingt der Datentransfer nur dann reibungslos, wenn sowohl Absender als auch Empfänger über schnelles Internet verfügen. Sobald etwa der Empfänger einen deutlich langsameren Internetanschluss besitzt, kommt die Datenübertragung ins Stocken und es dauert wesentlich länger, bis ein komplexer Datensatz sein Ziel erreicht. Dadurch können Geschäftsprozesse nicht zeiteffizient ausgeführt werden, was wiederum zu Verzögerungen, z. B. in den Bereichen Produktion, Logistik oder Vertrieb führt.
Von diesem Blickwinkel aus ist es verständlich, dass Nürnberg zunächst Gewerbegebiete mit Glasfaser ausgestattet hat. Nun schickt sich die Stadt an, nacheinander alle Stadtteile mit schnellem Internet auszurüsten. Man darf gespannt sein, wie der Ausbau vorangeht und wann letztendlich jeder Haushalt in Nürnberg über Glasfaserinternet verfügt.
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