Nur 25 Minuten am Tag reichen
Sport senkt das Depressionsrisiko um 20 Prozent!
WISSENSCHAFT (dgp/nf) – Jede zusätzliche Bewegungseinheit am Tag kann einen Beitrag zur Senkung des Depressionsrisikos leisten, das zeigte jetzt eine Analyse bei 5.000 Personen. Bereits etwa 20 bis 25 Minuten mit anstrengender Bewegung am Tag könnte die psychische Gesundheit fördern.
Die gesundheitlichen Vorteile moderat bis anstrengender körperlicher Aktivität sind, auch mit Blick auf das Depressionsrisiko, bekannt und etabliert. Zu weiteren Aktivitäten wie Schlaf, Sitzen und körperliche Aktivität leichter Intensität gibt es hingegen widersprüchliche Ergebnisse, da die einzelnen Verhaltensweisen meist isoliert für sich betrachtet werden. Allerdings können Verhaltensweisen wie Sitzen, leichte Bewegung etc. sich gegenseitig beeinflussen. Wissenschaftler untersuchten nun, in welchem Zusammenhang zum Depressionsrisiko das Verhältnis der einzelnen Aktivitäten mit den übrigen stand.
Teilnehmer einer Gruppe im Alter von 46 Jahren wurden mit Blick auf eine mögliche Depression (selbst-berichtete Arztbesuche und Antidepressiva-Verschreibungen) gruppiert. Die Teilnehmer trugen für 7 Tage einen Beschleunigungssensor, um die Dauer von moderater bis anstrengender Bewegung oder Bewegung leichter Intensität, Sitzen und Schlafen festzustellen. Daten von 4.738 Personen konnten gewonnen und analysiert werden. Es stellte sich heraus, dass Menschen mit Depression mehr Zeit sitzend (im Mittel 9,72 h vs. 9,29 h bei Teilnehmern ohne Depression) oder schlafend (8,58 h vs. 8,29 h bei Teilnehmern ohne Depression) zubrachten.
Die Autoren betonen, dass die Bewegungsmessung nicht Verhalten während des Sitzens (z. B. Fernsehen oder Surfen vs. Lesen oder Büroarbeiten) erfassen konnte oder ob die Teilnehmer während der im Bett verbrachten Zeit schliefen.
Eine Risikoreduktion um 20 Prozent könnte demnach womöglich bereits mit folgenden Änderungen im täglichen Rhythmus erreicht werden:
- 18 Minuten Sport statt Schlaf
- 21 Minuten Sport statt Sitzen
- 24 Minuten Sport statt Bewegung leichter Intensität
Ein Austausch der übrigen Tätigkeiten untereinander (Sitzen vs. Schlaf vs. Bewegung leichter Intensität) erreichte hingegen nur minimale oder keine Effekte.
Original Titel:
Associations between the composition of daily time spent in physical activity, sedentary behaviour and sleep and risk of depression: Compositional data analyses of the 1970 British cohort Study
Tanzen und Musik gegen Demenz in jedem Alter!
Bekannt ist längst, dass Bewegung neue Nervenzellen entstehen lässt. Beim Tanzen müssen Bewegung, Rhythmusgefühl und die Musik zusammenspielen. Das Gehirn wird also beim Einüben neuer Tanzschritte besonders gefordert. Eine Studie untersuchte deshalb, ob es einen Unterschied zwischen Fitness-, Kraft- und Ausdauerübungen und dem Tanzen gibt. Die Studie lief über ein halbes Jahr und es nahmen Menschen im Alter über 60 Jahre, das Durchschnittsalter betrug 68 Jahre, daran teil. Die eine Hälfte absolvierte ein Sportprogramm, die andere Hälfte ein anspruchsvolles Tanztraining, bei dem immer wieder neue Tänze einstudiert wurden. Nach einem halben Jahr zeigte sich, dass bei den Tänzern Aufmerksamkeit, Flexibilität, Gleichgewicht, geteilte Aufmerksamkeit und Wachsamkeit verbessert hatten. Bei den anderen Sportlern hatte sich nur die Wachsamkeit verbessert.
Tanzsportvereine und Tanzschulen bieten geeignete Kurse und Gruppen für jeden Anspruch und jedes Alter. Geselligkeit und Miteinander sind ein zusätzlicher Aspekt gegen das Alleinsein im Alter.
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