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Tinnitus: Ursachen, Symptome und Hilfe

Was, wenn die Töne im Kopf dauerhaft bleiben? | Foto: weyo/stock.adobe.com
  • Was, wenn die Töne im Kopf dauerhaft bleiben?
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Tinnitus: Zumindest vom Wortlaut her ist diese Erscheinung wohl vielen Personen bekannt. Es piepst, pfeift, rasselt, zischt oder brummt im Ohr, doch nur die Betroffenen selbst nehmen das Geräusch wahr. Kommt so etwas hin und wieder für eine kurze Zeit vor, dann ist das ganz normal. Was aber, wenn die Töne im Kopf dauerhaft bleiben?

 

Lästige Ohrgeräusche und die Hintergründe

Schon die Wortherkunft lässt auf mögliche Symptome schließen: „Tinnitus“ leitet sich vom lateinischen Begriff „tinnire“ ab, was so viel wie „klingeln“ bedeutet.

Da Betroffene die Geräusche nur selbst wahrnehmen und beschreiben können, ist eine objektive Beurteilung schwierig. Hinzu kommt, dass bei einem vorliegenden Tinnitus sehr unterschiedliche Arten von Tönen möglich sind. Weiterhin variiert die subjektiv wahrgenommene Belastung und Einschränkung des alltäglichen Lebens, sodass die Tinnitus-Behandlung individuell gestaltet werden sollte.

 

Wer bekommt einen Tinnitus?

Ein Tinnitus kann grundsätzlich Personen aller Geschlechter und jeder Altersgruppe betreffen. Dabei geht der Großteil der Patienten, der Hilfe bei Tinnitus sucht, auf das fünfzigste Lebensjahr zu.1 Doch der Anteil jüngerer Menschen, die über die lästigen Ohrgeräusche klagen, steigt stetig an.1 Sogar Kinder und Jugendliche sind manchmal von Tinnitus betroffen, wobei die Beschwerden oftmals mit erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung abklingen.

 

Verschiedene Arten von Tinnitus

Tinnitus gibt es in einer akuten und einer chronischen Form. Von letzterer sprechen Fachleute dann, wenn die Symptome bereits länger als drei Monate anhalten.1 Fast drei Millionen Menschen leiden in Deutschland unter der chronischen Form des Tinnitus, wobei die Zahl der Betroffenen stetig weiter ansteigt.1,2 Außerdem sinkt der Altersdurchschnitt.1,2 Doch wie kommt es zu den lästigen Ohrgeräuschen?

 

Ursachen für Tinnitus

Es ist selbst mit den Mitteln der modernen Medizin nicht möglich, die eine und für alle Patienten geltende Ursache für einen vorliegenden Tinnitus herauszufinden.

Die Geräusche im Ohr treten jedoch in vielen Fällen aufgrund einer starken Lärmbelastung auf, wobei die Sinneszellen im Innenohr Schaden nehmen. Ein solch intensiver Lärm kann sowohl kurzzeitig in der Freizeit als auch langfristig, zum Beispiel am Arbeitsplatz, auftreten. Des Weiteren ist die Entstehung der Tinnitus-Symptome denkbar infolge von akustischen Traumata, beispielsweise bei Explosionen oder Schüssen in der Nähe.3

Daneben gelten verschiedene Erkrankungen ebenfalls als mögliche Ursachen eines akuten oder chronischen Tinnitus. So führt eine schon länger bestehende Mittelohrentzündung unter Umständen genauso zu den lästigen Ohrgeräuschen wie ein mit Ohrenschmalz verstopfter Gehörgang.3 Auch Phänomene, die zunächst nichts mit den Ohren oder dem Hörvermögen zu tun haben, stehen womöglich in Verbindung mit den Ohrgeräusche: Betroffene sollten vor allem an Schwierigkeiten im Bereich des Kiefergelenks und der Halswirbelsäule sowie der dazugehörigen Muskulatur denken.3

Die Vielfalt der möglichen Ursachen für Tinnitus geht noch weiter: Beispielsweise treten bei manchen Medikamenten Ohrgeräusche als Nebenwirkung auf.3 Zuletzt werden beispielsweise sogar Stress und andere belastende, psychologische Einflüsse als ursächlich für die lästigen Geräusche diskutiert.3

Allein diese Ausführungen hier zeigen schon eindrucksvoll, wie unterschiedlich die Auslöser sein können. Doch nicht immer lässt sich eine Ursache feststellen und so ist es für Patienten oftmals schwierig, eine zu den individuellen Bedürfnissen passende Hilfe bei Tinnitus zu bekommen.

 

Symptome bei Tinnitus

Genau wie die möglichen Ursachen sind auch die Symptome des Tinnitus vielfältig: Die Geräusche zeigen sich klingelnd, klopfend, summend, pfeifend oder brummend. Sie können einzeln oder gemeinsam auftreten und in ihrer Tonqualität sowie Lautstärke variieren. Bei Stille oder einer zusätzlichen Schwerhörigkeit nehmen Betroffene die innere Geräuschkulisse oft noch intensiver wahr.

 

Wenn es klingelt, summt und brummt: Hilfe für Tinnitus-Betroffene

Für eine erfolgreiche Linderung der Symptome eines Tinnitus muss die Ursache bekannt sein. So lässt sich einfacher eine geeignete Hilfe gegen den Tinnitus finden. Ärzte behandeln dann die zugrunde liegende Erkrankung oder geben ihren Patienten Tipps zur Anpassung von Medikation, Gewohnheiten und Verhaltensweisen.

Doch was, wenn die Ursache für den Tinnitus unentdeckt bleibt? In solchen Fällen ist es schwieriger, die geeignete Hilfe einzuleiten. Zunächst geht es dann darum, die Auswirkungen des Tinnitus sowie die damit einhergehende Belastung des Betroffenen zu lindern.3, In vielen Fällen ist eine individuell angepasste, umfangreiche interdisziplinäre Diagnostik nötig, um Patienten wirkungsvolle Hilfe bei Tinnitus zukommen zu lassen und die empfundene Belastung zu reduzieren.

1 „Was ist ein Tinnitus?“, Hno-aerzte-im-netz.de. Zugegriffen 13. September 2022.

2 Besonderheiten bei Kindern & Jugendlichen » Tinnitus » Krankheiten » HNO-Ärzte-im-Netz »“. Hno-aerzte-im-netz.de . Zugegriffen 13. September 2022.

3 „Ohrgeräusche (Tinnitus)“. gesundheitsinformation.de. Zugegriffen 13. September 2022.

4 Anzeichen & Verlauf » Tinnitus » Krankheiten » HNO-Ärzte-im-Netz »“. Hno-aerzte-im-netz.de. Zugegriffen 13. September 2022

5 „Tinnitus-Behandlung beim HNO-Arzt » Tinnitus » Krankheiten » HNO-Ärzte-im-Netz »“ Hno-aerzte-im-netz.de. Zugegriffen 13. September 2022

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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