Weggabelungen

Von Zeit zu Zeit gabelt sich unser Lebensweg. Zwischen diesen Gabelungen können größere und kleinere Zeitabstände sein, in denen unsere Straße vollkommen gerade verläuft, aber Lebenswege ohne Gabelungen gibt es nicht. Irgendwann stehen wir vor einer oder gar mehreren Abzweigungen, können aber nicht absehen wie die Wege weitergehen und wohin sie führen. Für einen Pfad sollten wir uns entscheiden, sonst treten wir auf der Stelle und das Leben stagniert. Oft haben wir Angst zu wählen, wir denken,

wir würden vielleicht etwas falsch machen. Im Grunde gibt es keine richtigen und keine falschen Wege, dazu machen sie erst unsere Wertungen im Nachhinein. Außerdem können wir uns jederzeit für eine neue Richtung entscheiden, wenn der Weg nicht so verläuft, wie wir uns das vorgestellt haben. Viele Menschen glauben, dass mit ihrer Entscheidung die Würfel für immer gefallen sind. Das gilt besonders für große Lebens-Entscheidungen, wie Partnerschaft, Job oder Wohnort. Doch dem ist nicht so! Das Einzige, was uns ein neuer Weg abverlangt, ist der Verzicht auf den alten oder einen anderen Weg, der ebenfalls zur Auswahl stand. Doch genau hier liegt auch der Segen aller Weggabelungen, die uns zeitlebens begegnen, nämlich sein Leben selbst zu erschaffen! Wir dürfen wählen, das ist ein Privileg! Denn auch wenn wir uns drücken und winden, um Entscheidungen kommen wir nicht herum. Spätestens dann wenn uns das Leben selbst vor die Wahl stellt oder zwingt, stehen wir vor einem längst überfälligem Richtungswechsel. Natürlich gibt es in diesen Situationen Wegweiser, aber die zieren nicht wie Tafeln mit Orts- und Zeitangaben die Strecke, wie wir es von unseren Wanderwegen gewohnt sind. Wir können uns nur auf unsere innere Stimme, auf unsere Intuition und auf unser Herz verlassen. Unser Verstand ist hier meist überfordert, er kann sein Potential dann wieder entfalten, wenn die Entscheidung gefallen ist und das Neue in die Tat umgesetzt werden muss.

Wenn du demnächst auf deinem Spaziergang an einer Weggabelung vorbeikommst, dann bleibe stehen und spüre bewusst hinein. Auch wenn es in diesem Fall um nichts geht, so kannst du dich doch dafür sensibilisieren. Das Ende der Wege wirst du von deiner Position aus niemals sehen, so weit du auch schauen kannst, irgendwann verlieren sich die Wege in der Weite. Für den Moment ist das auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass du wählst und losgehst! Vergiss nie, du kannst in jedem Moment neu wählen! Die Weggabelungen des Lebens helfen uns dabei, uns zu positionieren. Wo stehe ich gerade? Bin ich hier noch richtig? Wo will ich noch hin? Es geht nicht um die Vergangenheit, es geht um die Gegenwart, um das Gegenwärtig sein, denn damit erschaffst du deine Zukunft. Die Abzweigungen des Lebens spüren unsere Ängste auf, holen Unverarbeitetes hervor, erinnern uns an unsere Träume, sie halten unseren Weg kurz an, damit wir reflektieren können. So stellen sie uns auch vor die Frage, mit wem wir unseren Weg weitergehen und mit wem nicht oder nicht mehr? Es sind die großen Weggabelungen, die uns wirklich zu schaffen machen. Es sind die emotionalen Autobahnen, die mit Lärm und Getöse unsere Komfortzonen kreuzen und uns wachrütteln. Meistens sind wir zuvor schon an unzähligen Mini-Gabelungen vorbeigewandert, ohne uns um sie zu kümmern. Wir sind auf dem bekannten Weg, auf der breiten Straße geblieben, weil wir die Abzweige entweder nicht bemerkt oder ignoriert haben. Das Leben zeigt uns laufend neue Möglichkeiten, nur leider bemerken wir sie oft erst, wenn alles bereits im Argen ist und schmerzt. Insofern ist es sehr bedeutend, bewusst durchs Leben zu gehen, um die kleinen Gabelungen nicht zu verpassen, die meist sehr still in eine glücklichere Richtung weisen. Die glücklichere Richtung folgt immer dem eigenen Seelenplan, ist also nicht zwangsläufig damit zu verwechseln, dass du aus dem Jubeln nicht mehr herauskommst. Aber es ist dein Weg und den kann kein anderer gehen.

Am Ende hilft es ja doch nichts, wir werden immer wieder auf unseren Ursprungsweg, den wir uns ausgesucht und frei gewählt haben, zurückgeworfen. Darum ehre jede noch so kleine Weggabelung, die deines Weges kommt, nimm` deine Schöpferkraft an und entscheide dich für eine Richtung!

Text aus meinem Blog Lebenswertliebenswert

Autor:

Emanuela Knoll aus Nürnberg

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