1,4 Milliarden Euro futsch?

Foto: Reimund Bertrams

MarktSpiegel erklärt, was der Brexit für Oberfranken bedeuten kann

OBERFRANKEN (pm/rr) – Der nun aller Voraussicht nach ungeregelte Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU stellt die oberfränkische Wirtschaft vor große Herausforderungen, erklärt Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth. Am 29. März wird Großbritannien die EU verlassen, so der aktuelle Zeitplan.
Großbritannien zählt zu den wichtigsten Außenhandelspartnern Oberfrankens, rund 200 Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth unterhalten Geschäftsbeziehungen mit dem Land.

Einschneidende Veränderungen erfordern gute Vorbereitung

"Vom Brexit betroffene Unternehmen müssen sich auf einschneidende Veränderungen gefasst machen. Besonders kritisch sind das Ende des freien Waren- und Dienstleistungsverkehrs sowie die Einführung von Zöllen. Unternehmen können diese Einschnitte aber mit einer guten Vorbereitung minimieren", ist Weigand überzeugt. Die IHK wird ihre Mitgliedsunternehmen dabei unterstützen.

"Leider ist damit das Worst Case-Szenario eines harten Brexits sehr wahrscheinlich geworden, was die betroffenen Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Ich vertraue aber auf den Mut, die Kreativität und auf die Innovationsstärke der oberfränkischen Unternehmen, um diese Herausforderung zu meistern", so die IHK-Präsidentin.

Gesamte Zusammenarbeit betroffen

Dabei betrifft der Brexit mehr als nur Zollfragen, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner. "Das Spektrum reicht von Lieferketten über Ursprungspräferenzen, die Entsendung von Mitarbeitern, Lieferverzögerungen, die Umsatzsteuer und die Preiskalkulation bis hin zu Normen und Standards."

Bleibt es beim Austritt am 29. März, gelten für Großbritannien beim Zugang zum EU-Binnenmarkt keine Sonderregelungen. Stattdessen greifen dann bis auf weiteres die Bestimmungen der Welthandelsorganisation (WTO). Ein harter Brexit würde die Wirtschaftsleistung Bayerns langfristig um etwa 1,4 Milliarden Euro pro Jahr schmälern. Zu diesem Ergebnis ist eine ifo-Studie im Auftrag der IHK für München und Oberbayern bereits im Dezember gekommen.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen mit wenig Zollerfahrung stehen vor großen Herausforderungen. Im Rahmen einer Veranstaltung am 27. Februar können sich Unternehmen deshalb bei der IHK in Bayreuth über die wichtigsten Aspekte der künftigen Zusammenarbeit mit Großbritannien informieren. Darüber hinaus sind weitere Beratungstage geplant. Unternehmen mit konkreten Fragen können sich auch direkt an brexit@bayreuth.ihk.de wenden. Weitere Informationen und Anmeldung zur Brexit-Veranstaltung: http://ihkofr.de/brexit

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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