Mais-Labyrinth bekommt Konkurrenz
Insektenfreundliche Alternative öffnet am 21. seine Pforten in Oberfranken
AHORNTAL (dpa/lby) - Gelbe Blüten, summende Bienen - die Pflanze Silphie gilt als umweltschonende und insektenfreundliche Alternative zum Mais. Um sie bekannter zu machen, eröffnet im fränkischen Ahorntal im Landkreis Bayreuth an diesem Freitag (21. Juli) ein Silphie-Labyrinth. Denn aktuell wird Silphie nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Bayern auf gerade einmal knapp 2500 Hektar angebaut. Zum Vergleich: Silomais wuchs im Vorjahr auf 396.900 Hektar.
Das Labyrinth zieht sich durch das Silphie-Feld von Klaus Orlet. Seit 2018 gedeiht auf dem 3,2 Hektar großen Acker in der Fränkischen Schweiz die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze. Einmal ausgebracht, blüht und grünt die Silphie jedes Jahr aufs Neue, Experten gehen von mehr als 15 Jahren Ertrag aus. Gehäckselt wird Silphie wie Mais - und wird dann vor allem zur Energieproduktion in der Biogas-Anlage genutzt. Auch wenn die Energie-Ausbeute etwas geringer ist als beim Mais.
Als Viehfutter ist die silierte Silphie dagegen nur mäßig interessant, wie es beim Technologie- und Förderzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) in Straubing heißt. Der Futterwert liege gerade einmal auf dem Niveau von Stroh, wegen ihres Geruchs akzeptierten Tiere die Silphie nicht als Futter.
Seit einigen Jahren laufen in Bayern verschiedene Projekte, um den Silphie-Anbau weiter zu erproben. Orlets Feld gehört zum Projekt unter der Regie der Regierung von Oberfranken. Hierbei soll unter anderem untersucht werden, wie sich der Silphie-Anbau auf das Grundwasser auswirkt. Die Expertinnen und Experten der Regierung betonten in der Projekt-Beschreibung: Beim Silphie-Anbau seien kaum Pestizide und Herbizide notwendig. «Die Silphie bietet darüber hinaus eine ganzjährige Bodenbedeckung, Humusaufbau, eine intensive Durchwurzelung und eine Erhöhung der Biodiversität.»
Die Silphie-Pflanze wird bis zu drei Meter hoch. Das Labyrinth ist bis zum 15. August begehbar, zur Eröffnung wird unter anderem Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) erwartet.
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