DLRG-Bilanz 2020: 901 Menschenleben gerettet
Unsere Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr Deutschlandweit 901 Menschen, oft in letzter Minute, vor dem Tod bewahrt. Bei mindestens 28 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um ein anderes zu erhalten. Die Einsatzbilanz 2020 weist insgesamt 24.747 Hilfeleistungen für Segler, Surfer und Motorbootfahrer aus, die an unseren Küsten und Binnengewässern in Not gerieten. Diese Zahlen gab DLRG-Präsident Achim Haag heute bei einer Pressekonferenz in Hannover bekannt.
„Unsere Retter geben auch unter widrigsten Umständen kein Menschenleben verloren. Sie kämpfen bei starker Strömung, Sturm und anderen Gefahren um jedes Leben“ würdigte der Präsident die Leistungen der Einsatzkräfte an den Gewässern.
Unsere Bilanz als weltgrößte Wasserrettungsorganisation zeigt aber auch deutlich, dass insbesondere in den Sommermonaten die Arbeit der DLRG sehr bedeutend ist.
„In 2020 waren die innerdeutschen Küstenabschnitte und Binnengewässer coronabedingt deutlich stärker besucht als in den Vorjahren. Gerade der Monat August hat die Rettungseinsätze in die Höhe schnellen lassen. Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis über die Gewässer bleiben weiter die häufigsten Ursachen“, sagte Haag.
Rund 41.000 Retter waren im vergangenen Jahr Deutschlandweit eingesetzt, zirka 300 davon in Mittelfranken. Sie bewachten 1.375 Freigewässer und 1.479 Schwimmbäder und haben auf ehrenamtlicher Basis etwa zwei Millionen Wachstunden geleistet, um die Wasserfreizeit von Millionen Menschen sicher zu machen. In Mittelfranken bewachten 12 Ortsgliederungen mehrere Wachstationen an Badeseen und Freibädern.
Die geleisteten Wachstunden waren aufgrund der Pandemie jedoch stark rückläufig, was vor allem daran lag, dass viele DLRG Gliederungen erst deutlich später als sonst in die Saison starten konnten. Im Vergleich zum Vorjahr gingen sie um rund ein Drittel zurück. Die Wachsaison 2021 wird spätestens zum kommenden Pfingstwochenende starten.
Die Mitglieder der DLRG haben im vergangenen Jahr knapp sechs Millionen Stunden ehrenamtlich geleistet. „Jeder und jedem Einzelnen sind wir zu großem Dank verpflichtet, dass sie trotz und auch gerade wegen dieses außergewöhnlichen Jahres ehrenamtlich Hilfe leisten“, berichtet der Chef der Wasserretter nicht ohne Stolz. Über 1,7 Millionen Mitglieder und Förderer unterstützen die Ziele und humanitären Aufgaben der Wasserrettungsorganisation. Doch auch die DLRG musste für 2020 nach vielen Jahren des Mitgliederzuwachses einen Rückgang der Mitgliederzahlen um knapp vier Prozent hinnehmen und zählt nun ca. 551.664 Mitglieder.
Die Aufzeichnung der Pressekonferenz steht unter dlrg.de/bilanz zur Verfügung.
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