Nach Viertelfinale jetzt auch WM-Gastgeber 2027
Eishockey-Deutschland im Höhenflug
TAMPERE (dpa/ak) - In vier Jahren, im Mai 2027, wird Deutschland erneut die Ehre haben, eine Eishockey-Weltmeisterschaft auszurichten. Nach dem Turnier in Köln und Paris hat sich die deutsche Bewerbung mit den Spielorten Mannheim und Düsseldorf eindeutig in der Abstimmung im finnischen Tampere durchgesetzt.
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) erhielt 102 Stimmen, was 75 Prozent entspricht, während Kasachstan als einziger Konkurrent lediglich 34 Stimmen oder 25 Prozent erhielt. DEB-Präsident Peter Merten bezeichnete dies als Meilenstein und betonte, dass eine Heim-WM für die Spieler zweifellos ein besonderes Ereignis darstellt.
Die Entscheidung für den DEB kommt auch nach dem überraschenden Halbfinaleinzug bei der derzeitigen Weltmeisterschaft in Lettland und Finnland, bei der die deutsche Mannschaft die Chance hat, die erste deutsche WM-Medaille seit 70 Jahren zu gewinnen. DEB-Generalsekretär Claus Gröbner äußerte sich begeistert über die Leistung der Mannschaft und betonte, dass dies eine großartige Geschichte sei. Die Zukunft sieht vielversprechend aus.
Der Zuschlag ist nicht nur sportlich, sondern auch finanziell von großer Bedeutung. Damit können zukünftige Reformen im Eishockeysport umgesetzt werden. Merten erklärte, dass sie derzeit genügend finanzielle Mittel haben, jedoch mit steigenden Kosten umgehen müssen. Das zusätzliche Geld soll in die Jugend- und Frauenförderung investiert werden, um in sechs bis acht Jahren wieder wettbewerbsfähige Nationalmannschaften zu haben.
Deutschland galt als Favorit für die Vergabe der WM in vier Jahren. Beide möglichen Ausrichter hatten ihre Konzepte beim Weltverbands-Kongress präsentiert.
Sportministerin Nancy Faeser (SPD) gratulierte dem Deutschen Eishockey-Bund herzlich zur erfolgreichen Bewerbung und betonte, dass dies ein weiterer Erfolg für die Sportnation Deutschland sei. Die Leidenschaft und Fairness der deutschen Eishockey-Fans wurde bereits 2017 und 2010 bewiesen.
Ob das Eröffnungsspiel wie bei der Heim-WM 2010 in einem Fußballstadion stattfinden wird, steht noch nicht fest. DEB-Generalsekretär Gröbner sagte jedoch, dass dies nicht unrealistisch sei. Es ist kein Geheimnis, dass der DEB ein Freiluftspiel wiederholen möchte. Vor 13 Jahren kamen etwa 78.000 Zuschauer zum WM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen USA auf Schalke.
Die letzte gemeinsame Ausrichtung einer WM fand 2017 in Deutschland und Frankreich statt. 2024 wird die WM in Tschechien mit den Spielorten Prag und Ostrava ausgetragen, gefolgt von Schweden und Dänemark 2025 mit den Austragungsorten Stockholm und Herning. Die Schweiz wird die WM 2026 veranstalten.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.