Omikron-Alarm: Immer mehr Klinikpersonal infiziert
75 Prozent der Krankenhäuser muss Angebot einschränken

Klinikmitarbeiter in Leipzig. Deutschlandweit sind aktuell viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst mit dem Corona-Virus infiziert. | Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa
  • Klinikmitarbeiter in Leipzig. Deutschlandweit sind aktuell viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst mit dem Corona-Virus infiziert.
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BERLIN (dpa/vs) - Die Krankenhäuser in Deutschland haben während der Omikron-Welle mit einem massiven Personalausfall zu kämpfen. Droht bald der Zusammenbruch unserer Gesundheitsversorgung?

«Eine hohe Zahl von positiv getestetem Personal ist für viele Krankenhäuser sehr belastend», sagte der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Gernot Marx, der «Augsburger Allgemeinen». «So geben derzeit auch wieder 518 von 1320 Intensivstationen an, in einem eingeschränkten Betrieb zu arbeiten.» In Nordrhein-Westfalen habe man «sehr deutlich einen Karnevalseffekt gespürt».

Erschreckende Entwicklung

Die gleichen Sorgen macht sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. «Wir haben flächendeckend ein Problem mit Personalausfällen durch Quarantäne und Isolation», sagte Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Eine aktuelle Umfrage des DKI zeigt, dass 75 Prozent der Krankenhäuser nicht mehr in der Lage sind, ihr normales Leistungsangebot anzubieten. Und ausschlaggebend dafür sind die Personalausfälle.»

Die hohen Inzidenzen ließen auch in den kommenden Wochen kein Durchatmen erwarten. Einzig positiv sei, dass die Belegung auf den Intensivstationen nicht weiter steigt.

Warnung an die Bundesregierung

Gaß warnte vor finanziellen Folgen für die Krankenhäuser durch Einschränkungen bei der Regelversorgung. Der Bund wolle zwar die Unterstützung für die Krankenhäuser aufrechterhalten: Die sogenannte Freihaltepauschale soll bis Mitte April sowie die Versorgungspauschale als Zuschlag für die Behandlung von Covid-Patienten bis Ende Juni weiter gezahlt werden. Doch das reiche nicht.

«Ich kann die Politik und den Bundesgesundheitsminister nur dringend auffordern, auch über den April hinaus Klarheit zu schaffen, und das nicht nur für einen Monat, sondern langfristig», sagte Gaß. Die Krankenhäuser würden in jedem Monat eine Milliarde Euro durch den Wegfall des bisherigen Rettungsschirms verlieren.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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