Wer bekommt noch Urlaubsgeld?
Aktuelle Zahlen für Tarifbeschäftigte
WIESBADEN (dpa) - Knapp die Hälfte der Tarifbeschäftigten in Deutschland erhält in diesen Wochen ein Urlaubsgeld.
Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes ist dies für 46,8 Prozent der von Tarifverträgen erfassten Arbeitnehmer vereinbart. Sie erhalten im Schnitt 1602 Euro brutto extra, was eine Steigerung um 63 Euro oder 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Im selben Zeitraum erhöhten sich die Preise für Pauschalreisen um 13,6 Prozent, merkte die Statistikbehörde an. Die tariflich vereinbarte Sonderzahlung ist allerdings nicht daran gebunden, dass sie auch tatsächlich für den Urlaub ausgegeben wird.
Die Statistik umfasst nur Tarifbeschäftigte. Ob auch Arbeitnehmer Urlaubsgeld erhalten, die nicht unter einen Tarifvertrag fallen, wurde hier nicht erhoben. Nach jüngsten Zahlen sind in Deutschland nur noch 48 Prozent der Arbeitnehmer direkt tarifgebunden. Allerdings orientieren sich viele Betriebe freiwillig an Branchentarifverträgen, so dass die Vereinbarungen für rund 75 Prozent aller Beschäftigten angewendet werden.
In Westdeutschland erhalten die Tarifbeschäftigten mit 1648 Euro Urlaubsgeld deutlich mehr als die Menschen im Osten mit 1169 Euro. Das kann mit dem unterschiedlichen Lohnniveau zusammenhängen, da das Urlaubsgeld in den Tarifverträgen häufig als prozentualer Anteil eines normalen Monatsgehalts festgelegt wird. Es gibt aber auch Festbeträge.
Auch sind die berechtigten Personenkreise sehr unterschiedlich geregelt. So erhalten beispielsweise im Maschinenbau oder bei der Gewinnung von Erdöl und Erdgas sämtliche Beschäftigten die teils sehr stattlichen Leistungen von um die 3000 Euro. Eine ähnliche Summe von 2652 Euro gibt es im Bereich Information und Kommunikation, in dem aber nur knapp die Hälfte der Beschäftigten tatsächlich in den Genuss kommt. Nur 325 Euro Urlaubsgeld gibt es für Zeitarbeiter, die aber nahezu vollständig (98,7 Prozent) die Zahlung erhalten. Gar kein Urlaubsgeld wird beispielsweise in der Branche «Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung» gezahlt.
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