Tag der Weißwurst
Was Sie über das bayerische Kult-Schmankerl wissen müssen
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- Die Weißwurst aus Bayern ist berühmt, in aller Welt. Doch wie isst man sie richtig?
- Foto: Peter Kneffel/dpa (Symbolbild)
- hochgeladen von Victor Schlampp
MÜNCHEN (dpa/lby) - Wer noch nie Weißwürste gegessen hat, rätselt vermutlich. Wie isst man die Dinger? Mit oder ohne Haut? Kochen oder gar braten? Ein paar Erkenntnisse über ein bayerisches Kult-Schmankerl.
Weißwurst, Breze, süßer Senf - der fast schon heilige Dreiklang des bayerischen Frühstücks steht weiter hoch im Kurs, nicht nur im Freistaat. Der Fleischkonsum ist nach Angaben des Fleischereiverbandes Bayern zwar über die Jahre gesunken, doch nicht bei diesem Schmankerl. «Einen Abschwung nehmen wir nicht wahr», sagt Landesgeschäftsführer Lars Bubnick mit Blick auf den Tag der Weißwurst am Samstag (22. Februar).
Frittiert, gegrillt oder traditionell?
Bubnick hat die hellen Brühwürste schon in verschiedenen Varianten probiert, als Weißwurstsalat, gegrillt oder gar frittiert. «Es kann jeder machen, wie er es mag», findet der Fleischexperte. Er bevorzugt die klassische Variante: frisch aus dem Brühkessel, vielleicht noch mit etwas Petersilie oder Zitrone im siedenden Wasser. «Um Himmelswillen nicht kochen, lieber langsam ziehen lassen». Und dazu eine knusprige Breze, süßen Senf und Weißbier.
Weißwurst-Tipps in sozialen Medien
Eine Delikatesse auch für Gäste aus dem Ausland. Doch wie schält man das Brät aus der Pelle? Zumindest nach Beobachtungen im Münchner Hofbräuhaus selbst für Urlauberinnen und Urlauber aus Asien oder Australien kein Problem mehr. «Die Touristen wissen mittlerweile über die sozialen Medien, wie man dieses exotische Gericht isst», erläutert der Sprecher des Hofbräuhauses, Tobias Ranzinger. Nur manchmal kämen die Bedienungen ins Staunen, «wenn der Teller leergegessen ist», und nicht mehr die Wursthaut übrig ist.
Nie mit Ketchup
Und Ketchup oder scharfer Senf? «Ein absolutes No-Go», findet Jakob Portenlänger vom Alten Wirt in Grünwald bei München auf YouTube. Dort macht er vor, wie man der Weißwurst mit Messer und Gabel zu Leibe rückt - und wie es durch das traditionelle Zuzeln auch ganz ohne Besteck geht.
Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus gibt ebenfalls Tipps für den Verzehr der Wurst, die meist paarweise bestellt wird und neben Fleisch von Kalb und Schwein auch Petersilie und andere Gewürze enthält.
Weißwurst war ein Missgeschick
Im Internet erklärt die Behörde die überlieferte Geschichte der Entstehung am 22. Februar 1857. Sie war demnach das Ergebnis eines Missgeschicks. Dem Münchner Wirt zum «Ewigen Licht» sollen die Schafsaitlinge für seine Kalbsbratwürste ausgegangen sein. In seiner Not habe er das helle Brät in dickere Schweinedärme gedreht und diese nicht gebraten, sondern gebrüht, aus Angst, sie könnten im heißen Fett sonst platzen.
Nach anfänglichem Misstrauen sei die neue Kreation ein voller Erfolg geworden, schreibt das Ministerium. Und das nicht nur in München, wie Bubnick erklärt. «Die Weißwurst ist bayerisches Kulturgut auch über die Grenzen Bayerns hinaus». Sogar eine Bayerische Weißwurstkönigin wird gewählt, am Samstag im niederbayerischen Bodenmais. Und wie ist es mit Nachmachern? Bubnick beruhigt: «Der Kunde schmeckt das Original. Deswegen machen wir uns keine Sorgen.»
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