Im Zweifel Experten fragen
Aussichtsreiche Pilzsaison in Bayern
MÜNCHEN (dpa/lby/mue) - Bayern darf sich heuer auf eine gute und vielfältige Pilzsaison freuen - nicht zuletzt dank der aktuellen Witterung mit viel Niederschlag und milden bis kühlen Temperaturen, sagt Daniel Branghofer, Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.
Vorsicht bei Frost
Wer Pilze zum Verzehr sammelt, sollte bei niedrigen Temperaturen jedoch aufpassen, da «die Pilze durch Frost und anschließendes Wiederauftauen nicht immer sicht- und riechbaren Schaden nehmen», warnt Branghofer. Im schlimmsten Fall könne dies zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Ausgenommen hiervon seien Arten wie Austernseitling, Samtfußrübling und Judasohr, denen Frost nichts anhaben könne. Zu beachten sei außerdem, dass pro Tag und Person maximal ein Kilogramm Pilze gesammelt werden dürfe.
Fast alle Pilze wirken roh toxisch
Momentan seien unter anderem die begehrten Fichtensteinpilze, Parasole oder Flockenstielige Hexenröhrlinge besonders verbreitet, so Branghofer weiter. Da Pilze schnell verderben, sollten sie in einem luftigen Korb gesammelt und am gleichen Tag zubereitet werden. Da fast alle Pilzarten roh toxisch wirken, müssen sie immer gut durchgegart werden.
Man sollte außerdem nur Pilze sammeln, die man sicher als essbar identifizieren kann und die in gutem Zustand sind, sagt Branghofer. Um sie richtig zu bestimmen, sollte der ganze Pilz aus dem Boden geholt werden, da wichtige Merkmale oft am unteren Teil des Stiels zu erkennen seien. «Bei Steinpilzen etwa wird oft die Hälfte des keuligen Stiels "verschenkt", wenn man diesen über dem Waldboden abschneidet.» Das Herausdrehen schade dem Pilzgeflecht nicht, solange die offene Stelle wieder mit Erde bedeckt werde, um Austrocknen zu vermeiden.
Bei Fragen stehen verbreitet Pilzsachverständige zur Verfügung, wie Branghofer betont. Diese bieten ausführliche Korbkontrollen, Beratungen oder auch geführte Exkursionen an.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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