Durch Frühjahrs-Frost geschädigt
Das ist der aktuelle Stand der fränkischen Wein-Saison 2024

Kleine Blüten sind an einem Weinstock in einem Weinberg zu sehen. | Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolbild)
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WÜRZBURG (dpa/lby/vs) - Mal zu warm, dann wieder zu kalt, mal zu trocken, dann zu nass: Viele Kulturpflanzen in Deutschland stehen unter vermehrtem Stress aufgrund des Klimawandels. Doch wie ist eigentlich die aktuelle Situation in den fränkischen Weinanbaugebieten?

Die Weinberge in Franken stehen teilweise in voller Blüte. Bis Mitte kommender Woche werde die Blüte in einigen Teilen durch sein, teilte der Fränkische Weinbauverband auf Nachfrage mit. Das betreffe allerdings nur die nicht frostgeschädigten Gebiete. «In den frostgeschädigten Lagen wird die Blüte je nach Wetter in etwa zwei Wochen zu sehen sein», sagt Pressesprecher Michael Bock. Die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) schätzt gar, dass es noch länger dauern könnte. Die sogenannten Gescheine - längliche Blütenstände mit geschlossenen Knospen, die bereits wie kleine Trauben aussehen, also scheinen - treten demnach in den geschädigten Gebieten sehr unterschiedlich auf. Teils stagniere das Wachstum, teils hätten sie bereits sehr ausgetrieben.

Wie viel Ernteverluste es durch den Frost im Frühjahr geben wird, ist laut der Experten noch nicht absehbar. Ein Problem ist laut LWG, dass die frostgeschädigten Reben, die doch noch ausgetrieben haben, keinen einheitlichen Entwicklungsstand hätten. Teilweise gäbe es an einem Rebstock Austriebe, die noch drei Wochen bis zur Blüte brauchten und andere, die schon am Ende der Blüte seien. «Das wird dazu führen, dass die Trauben zu unterschiedlichen Zeitpunkten reif sein werden», sagt der stellvertretende Leiter des LWG-Instituts für Weinbau und Oenologie, Daniel Heßdörfer. Erkennbar sei dies allerdings kaum. Denn die Farbnuancen seien gering. «Eigentlich müsste man jede Traube probieren, um zu merken, ob sie reif ist», so Heßdörfer. Für den Geschmack sei eine Mischung aus reifen und unreifen Trauben ungünstig.

Bei den nicht frostgeschädigten Gebieten liegt der Blütezeitpunkt laut Verband im normalen langjährigen Mittel, sprich die Blüte ist heuer weder besonders früh, noch spät. Die LWG beobachtet allerdings, dass die Austriebe eigentlich relativ früh waren - etwa drei Wochen vor der bislang üblichen Zeit, sich die Blüte nun aber aufgrund der eher kühlen Temperaturen länger ziehe. Dadurch gleiche sich der Blütezeitpunkt insgesamt wieder an. Reif sein werden die Trauben etwa 100 Tage nach der Blüte.

Franken ist mit 98 Prozent der mehr als 6400 Hektar Anbaufläche das wichtigste Weinanbaugebiet in Bayern. Es gibt etwa 2900 Winzer.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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