Wohnungsnot in Deutschland
Große Lücken klaffen zwischen "Ist" und "Soll"

Der Wohnungsbau in Deutschland kommt seit Jahren nicht ausreichend voran.  | Foto: Bernd Weißbrod/dpa (Archivbild)
  • Der Wohnungsbau in Deutschland kommt seit Jahren nicht ausreichend voran.
  • Foto: Bernd Weißbrod/dpa (Archivbild)
  • hochgeladen von Victor Schlampp

Berlin (dpa) - Seit Jahren kommen Bund, Länder und Kommunen beim Wohnungsbau kaum voran. Vor allem in Ballungszentren fehlt bezahlbarer Wohnraum. Mehrere Verbände vermissen konkrete Ziele in den Parteiprogrammen.

Bundesweit fehlen einer aktuellen Analyse zufolge rund 550.000 Wohnungen. Konkrete Bauziele, um diese Lücke zu schließen, hätten die Parteien vor der anstehenden Bundestagswahl bisher aber nicht vorgelegt, kritisierte das Bündnis Soziales Wohnen. «Ebenso macht keine der Parteien klare Zusagen für die Finanzierung von neuem Wohnraum», sagte der Chef der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger. «Das wird der dramatischen "Wohn-Not", die wir in Deutschland haben, nicht gerecht.»

Zu den Mitgliedern des Bündnisses gehören neben der IG BAU auch der Deutsche Mieterbund, die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau sowie der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel. Das Pestel-Institut hat die Wohnungslücke im Auftrag des Bündnisses auf Basis des Zensus 2022, einer großangelegten Bevölkerungsumfrage, errechnet.

Zwei Millionen Sozialwohnungen bis 2030 nötig

Während in Deutschland mehr als eine halbe Million Wohnungen fehlten, seien im vergangenen Jahr voraussichtlich lediglich 250.000 Einheiten fertiggestellt worden, hieß es. Insbesondere bezahlbare Wohnungen fehlten. «Die Studie nennt mindestens 2 Millionen Sozialwohnungen als notwendige Zielmarke für 2030», teilte Feiger weiter mit. «Das würde nahezu eine Verdopplung der Sozialwohnungen bedeuten, die es heute gibt.» Es brauche daher ein Wohnungsbau-Konjunkturprogramm der nächsten Bundesregierung.

Die scheidende Bundesregierung hatte sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr rund 400.000 neue Wohnungen in Deutschland zu bauen, hatte dieses aber kein einziges Mal erreicht. Hohe Baupreise und Kapazitätsengpässe der Baubranche verhinderten bisher aber einen zügigeren Hochlauf.

Infolge des Zensus wurde die Einwohnerzahl in Deutschland demnach um rund 1,63 Prozent nach unten korrigiert. Weil es auch bei der ermittelten Wohnungszahl eine Abwärtskorrektur gab, habe sich am Wohnungsdefizit in Deutschland aber kaum etwas geändert, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

Webseite von Victor Schlampp
Victor Schlampp auf Facebook
Victor Schlampp auf Instagram
Victor Schlampp auf X (vormals Twitter)

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.