KI und "Katzeklo"
Helge Schneider über Sprache, Intelligenz und Handywahn
MÜNCHEN (dpa) - Der Künstler und Musiker Helge Schneider will sich auf gar keinen Fall von einer Künstlichen Intelligenz vertreten lassen. «Ich finde es spooky. Ich finde es komisch.
Aber noch schlimmer wäre, solche Avatare auf die Bühne zu schicken wie bei Abba», sagte der Musiker und Komponist in München in Anspielung auf die schwedische Popband, die in ihrer Konzertshow «Abba Voyage» virtuell auf der Bühne steht. Schneider versprach: Bei seinen Konzerten bleibe alles live und echt, seine Band bestehe ausschließlich aus lebenden Menschen.
Schneider zeigt keine Anzeichen von Müdigkeit: Kürzlich erschien sein Album «Live aus Graz» und in Zürich startet seine Tournee «Katzeklo auf Rädern». Mit über 70 Auftritten sei es «eine Welttournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz», sagte der 68-Jährige. Schneider komponierte das Lied «Katzeklo» 1993, als die Menschen sich noch nicht vorstellen konnten, dass es in Zukunft möglich sein würde, sich am Telefon zu sehen. Jetzt ist auch sein Publikum bei Konzerten mit Handys unterwegs. «Mich stört es, aber sobald ich das thematisiere oder so, dann stört es mich noch mehr», sagte er.
Im Oktober erschien sein neuer Krimi «Stepptanz». In München witzelte der Autor über grammatikalische Regeln. Es sei manchmal sogar besser, so zu schreiben, wie man spreche. «Mir ist auch langsam egal, wie meine Grammatik ist - Hauptsache, man versteht es», sagte Schneider.
Ob er ein weiteres Buch schreiben wird, ließ der 68-Jährige offen. Lieber widmet er sich der Musik. «Schreiben ist nicht so imaginär wie Klavierspielen - Musik ist eine richtige Kunst, die ist so himmlisch. Und Schreiben ist mehr auf der Erde», so Schneider.
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