Große Mitmachaktion des Bund Naturschutz
"Hummeltelefon" auch in 2021

Mit Fotos von Hummeln gelingt die Artenbestimmung per WhatsApp. | Foto: Gehret Klein
  • Mit Fotos von Hummeln gelingt die Artenbestimmung per WhatsApp.
  • Foto: Gehret Klein
  • hochgeladen von Arthur Kreklau

BAYERN (pm/ak) - Mit dem Frühlingsbeginn startet auch wieder die Mitmachaktion „Hummeltelefon“ – ein Kooperationsprojekt des BUND Naturschutz (BN) und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBi).

„Ziel des Projektes ist es, mehr über die verschiedenen Hummelarten in Bayern zu erfahren und die Menschen für die Natur vor der Haustür zu begeistern“, so Projektleiterin Tarja Richter. Jeder kann mitmachen und Hummeln melden: Über WhatsApp oder Mail können Fotos von Hummeln mit Postleitzahl und Funddatum an das Expertenteam des IfBi geschickt werden. Letztes Jahr beteiligten sich 1.700 Menschen und schossen rund 6.900 Fotos. Insgesamt wurden 3.040 fleißigen Hummeln abgelichtet und vom Hummeltelefon-Team bestimmt.
Auch jetzt sind schon viele Hummeln eifrig an den Blüten unterwegs. Ob im heimischen Garten, gemütlich auf dem Balkon oder beim Spaziergang in der Natur: Ausgestattet mit Handy oder Fotoapparat können die fliegenden Brummer abgelichtet werden. Wer Hummeln entdeckt und wissen will, um welche Art es sich handelt, kann Fotos mit entsprechendem Funddatum und Postleitzahl über den Messengerdienst „WhatsApp“ an die Nummer 0151/18460163 schicken. Wer WhatsApp nicht nutzen möchte, kann auch eine Mail an hummelfund@ifbi.net senden.
Ein Experten-Team bestimmt die Hummelart und trägt die unterschiedlichen Funde in eine Karte ein. „Je mehr typische Hummel Merkmale auf den Fotos abgelichtet sind, desto schneller können wir die Art bestimmen“, erklärt Hummelexpertin Tarja Richter. Trotzdem bittet die Biologin darum, nur maximal drei Fotos zu schicken, damit die Durchsicht nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt und die Nachrichten bald beantwortet werden können.

Hummel-Ergebnis 2020

Alleine im letzten Jahr haben 1.700 Hummelfreunde mitgemacht und rund 6.900 Fotos geschickt. Die 3.040 Hummelfunde lassen sich neun Hummelarten und sechs Kuckuckshummelarten zuordnen. Mehr als ein Drittel der Funde waren Erdhummeln. Mit dem Hummeltelefon möchten BN und IfBI das Bewusstsein für Hummeln fördern. „Hummeln haben eine sehr wichtige ökologische Funktion, doch auch sie geraten immer mehr in Bedrängnis. Die Aktion soll den Teilnehmern Artenkenntnis vermitteln und die Bedürfnisse der friedlichen Brummer erklären“, so Reinhard Scheuerlein vom Fürther BUND Naturschutz.

Fleißige Hummeln

Hummeln gehören zu den Wildbienen und diese wiederum zu den Hautflüglern, die immer zwei paar Flügel besitzen. Im Gegensatz zu Honigbienen sind Hummeln viel stärker behaart - und eigentlich auch fleißiger, denn sie besuchen bis zu 1000 Blüten am Tag, Honigbienen nur etwa 300. Insgesamt gibt es in Deutschland 41 verschiedene Hummelarten. Davon stehen in Bayern 13 Arten auf der Roten Liste: Hauptgrund des Rückganges sind ausgeräumte Ackerfluren. „Hummeln können nach den Gesetzen der Aerodynamik eigentlich gar nicht fliegen. Die Flügel sehen für den Körper zu klein aus“, begründet Reinhard Scheuerlein. Doch Hummelflügel sind flexibel und drehbar; sie schlagen bis zu 200mal in der Sekunde. Dadurch werden die hörbaren brummenden Luftwirbel erzeugt, die für den nötigen Auftrieb sorgen. Mehr Informationen über Hummeln und das Projekt auf: Hummeltelefon (ifbi.net)

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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