Weltweiter Trend
Zu viele junge Leute ohne Arbeit
GENF (dpa/mue) - Jeder fünfte junge Mensch weltweit ist nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) weder in Beschäftigung noch Aus- oder Weiterbildung.
Der Anteil sei zu hoch, berichtet die UN-Organisation in Genf. Zwei Drittel der Betroffenen seien junge Frauen. «Friedliche Gesellschaften beruhen auf drei Kernbestandteilen: Stabilität, Einbeziehung aller und soziale Gerechtigkeit», sagte ILO-Generaldirektor Gilbert Houngbo. «Menschenwürdige Arbeit für die Jugend ist das Herzstück für alle drei.» Der Anteil derer ohne Beschäftigung, Aus- oder Weiterbildung lag dem ILO-Bericht zufolge 2023 bei den 15- bis 24-Jährigen weltweit bei 20,4 Prozent. Er verbesserte sich seit Beginn der Erhebungen 2005 nur um drei Prozentpunkte. Die Kategorie heißt bei der ILO «NEET»: not in employment, education or training (weder in Beschäftigung, Ausbildung oder Weiterbildung).
Der Unterschied zwischen den Regionen ist groß. Während junge Leute in den USA und Teilen Europas fast keine Probleme hatten, Arbeit zu finden, war in den arabischen Ländern sowie in Ost- und Südostasien nach Angaben der ILO das Gegenteil der Fall. In vielen Ländern gebe es nicht genug Arbeit. Junge Leute seien zudem oft mit befristeten Verträgen beschäftigt und würden in Krisenzeiten als Erste gekündigt. «Das zeigt, dass mit unseren Arbeitsmärkten etwas nicht stimmt», so Houngbo.
Die ILO ruft ihre 187 Mitgliedsländer auf, mehr Ausbildungsplätze anzubieten und dafür zu sorgen, dass die jungen Leute das lernen, was im Arbeitsmarkt gebraucht wird.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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