Liveauftritte als Musiker – Tipps und Kniffe für den Gig
Seit einiger Zeit sind Liveauftritte vor einem präsenten Publikum aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr möglich. Allerdings wird diese Phase an einem bestimmten Punkt vorüber sein. Dann werden sowohl Künstler als auch Musikfans wieder großen Spaß an Live-Auftritten haben können. Dementsprechend sollten die Acts vorbereitet sein. Welche Grundlagen und Details sind als Musiker für Live-Auftritte wichtig? Auf welchen Wegen können die Fans eingebunden und über die Song-Performance hinaus entertaint werden?
Ausreichendes Proben
Unabdingbar für eine erfolgreiche Bühnenshow ist ausreichendes Proben. Nur so können die Songs locker performt und unangenehme Situationen vermieden werden. Unsicherheiten können in der Extremsituation eines Live-Auftrittes vor einem Publikum besonders hervorkommen und dazu führen, dass Fehler entstehen.
Disziplin und Zusammenspiel
Zum Proben gehört vor allem eine umfangreiche Disziplin eines Solo-Musikers oder einer Gruppe. Nur wenn die Songs wirklich regelmäßig geübt werden, können gewisse Automatismen entstehen, die in der Live-Situation vieles erleichtern. In der Detailarbeit sollten Stück für Stück die Schwachstellen ausgemerzt werden, um am Ende zu einem idealen Gesamtergebnis zu kommen.
Gleichzeitig muss eine Band versuchen, im Rahmen der Proben ein möglichst perfektes Zusammenspiel einzustudieren. Bei mehreren Personen ist dies ein zentraler Punkt für einen gelungenen Auftritt auf einer Live-Bühne, der das Publikum mitreißt.
Abläufe einstudieren
Zudem sollten nicht nur die Songs, sondern auch die weiteren Abläufe perfekt einstudiert sein. Dazu gehören die gesprochenen Übergänge, die viele Künstler zwischen zwei Stücken auf der Bühne einbauen.
Die Band oder der Künstler sollte sich für diese Momente bereits vorher etwas Konkretes zurechtlegen, sei es eine Geschichte zum nächsten Song oder ein passender Witz. So kann vermieden werden, unter dem Druck der Live-Situation den sprichwörtlichen roten Faden zu verlieren.
Instrumente auf den Gig vorbereiten
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die Instrumente auf den Auftritt vorzubereiten. Dies findet zum einen unmittelbar vor dem Gig bzw. der Abfahrt statt, des Weiteren aber ebenfalls in sehr regelmäßigen Abständen im Alltag des Musikers.
Umgang mit dem Instrument im Alltag
Grundsätzlich ist es wichtig, dass mit einem Instrument behutsam umgegangen wird. So sollte es im Proberaum oder dem eigenen Zuhause bestmöglich vor Beschädigungen geschützt werden. Daher sollten sich Musiker genau überlegen, wie und wo sie ihre Instrumente platzieren, um solche Probleme ausschließen zu können.
Zudem sollte das Instrument regelmäßig gepflegt werden. Die nötigen Maßnahmen können je nach Musikinstrument sehr unterschiedlich sein. In einigen Fällen sind sie einfacher, in anderen etwas komplizierter.
Wenn der Musiker zum Beispiel ein Blechblasinstrument in einer Big Band spielt, sollte er bezüglich der Pflege von solchen Musikinstrumenten ein umfangreiches Detailwissen haben. Dazu gehört unter anderem, die einzelnen Materialien des entsprechenden Instrumentes möglichst genau zu kennen. Der Aufbau spielt für die richtige Pflege ebenfalls eine sehr entscheidende Rolle.
Musiker sollten sich grundsätzlich bezüglich ihres Instrumentes genau informieren, welche Pflege es benötigt und welche Fehler dabei vermieden werden müssen. Zusätzlich sollte bei einigen Instrumenten darauf geachtet werden, diese regelmäßig und präzise zu stimmen, um einen klaren Klang erzeugen zu können.
Vorbereitung vor dem Gig
Direkt vor dem Auftritt sollten Musiker ebenfalls verschiedene Schritte zur Vorbereitung ihrer Instrumente umsetzen. Dazu gehört der richtige Transport. Das Instrument sollte dafür möglichst schonend eingepackt werden, um mögliche Schäden zu vermeiden.
Gleichzeitig ist es zielführend, wenn der Musiker vor Abfahrt oder spätestens in der Location noch einmal überprüft, ob alles problemlos funktioniert. Dazu kann je nach Instrument ebenfalls gehören, zu schauen, ob es passend gestimmt ist.
Des Weiteren sollten beim Aufbau alle wichtigen Details beachtet werden, um nicht kurz vor dem Auftritt zu erkennen, dass es diesbezüglich Probleme gibt und Fehler gemacht wurden. Besonders wichtig ist dieser Umstand unter anderem für Schlagzeuger.
Soundcheck
Im nächsten Schritt sollten Musiker darauf achten, einen soliden Soundcheck zu absolvieren. Hier kann Erfahrung eine große Hilfe sein. Bühnenneulinge sollten das Gespräch mit dem für den Sound verantwortlichen Tontechniker suchen und sich in diesem Rahmen entsprechende Tipps geben lassen.
Zusätzlich sollten sie sich vorher auf die wichtigsten Elemente eines Soundchecks vorbereiten. Dabei sind mehrere Faktoren relevant, vor allem zählen hierzu:
- Klang auf der Bühne
- Klang für das Publikum
Zum einen muss jeder Künstler auf der Bühne einen klaren Klang haben sowie die Lautstärke seines Instrumentes oder seiner Stimme hören können. Ist dies nicht gegeben, besteht die Gefahr von Fehlern und einer geringeren Qualität des Auftrittes. Dieser Teil des Sounds wird bei einer Live-Perfomance entweder von Monitorboxen oder von In-Ears, also kleinen Kopfhörern, hergestellt.
Andererseits muss das Publikum einen guten und klaren Sound hören können. Von diesem Faktor kann das Gelingen und der Erfolg eines Auftrittes maßgeblich mit abhängen. Daher sollte der Sound im Saal wenn möglich vom Künstler selbst, alternativ von einer Vertrauensperson abgenommen werden. Der Tontechniker, der für die Umsetzung des Sounds verantwortlich ist, wird dabei ebenfalls eine große Hilfe sein.
Umgang mit Lampenfieber
Lampenfieber ist ein Problem, dass viele Künstler kennen. Dazu gehören auch sehr berühmte weltbekannte Musiker mit viel Bühnenerfahrung. Zum Beispiel die Sängerin Adele ist von dem Problem besonders stark betroffen.
Musiker, denen es ähnlich geht, sollten sich rechtzeitig Strategien zurechtlegen, die eine zielführende Lösung ermöglichen. Diese vereinfachen den wichtigen Einstieg in das Programm auf der Bühne deutlich.
Was genau hilft, ist von Person zu Person unterschiedlich. Zu den Möglichkeiten zählen unter anderem:
- Entspannungsübungen und Atemübungen
- Ablenkung durch verschiedene Aktivitäten
- Bewusstsein für die durch das Proben erlangte Sicherheit
Um herauszufinden, was wirkt, benötigt es womöglich einige Anläufe. Daher kann es hilfreich sein, dass Problem mit Musikerkollegen oder den Mitgliedern der eigenen Band offen zu kommunizieren, um von dieser Seite in der entsprechenden Situation ein wenig Hilfe zu erhalten.
Umgang mit Fehlern auf der Bühne
Trotz aller Vorkehrungen und ausgiebigen Proben kann es sein, dass auf der Bühne Fehler passieren. Dieser Umstand liegt in der Natur einer Livesituation. Selbst routinierten Profis passieren kleine Patzer wie das Vergessen des Textes immer mal wieder.
Hierbei sind die Möglichkeiten, darauf zu reagieren, ebenfalls sehr verschieden. Eine Option ist, den Fehler zu übergehen und einfach weiterzuspielen. Dies wird von vielen Musikern praktiziert. Allerdings ist diese Vorgehensweise nur dann möglich, wenn der Musiker oder die Band durch den Fehler nicht derart aus dem Song gekommen sind, dass neu angesetzt werden muss.
Natürlich ist ein solcher Moment für jeden Künstler äußerst unangenehm. Allerdings kann er mit ein wenig Humor relativ leicht ausgemerzt werden. Vielleicht wirkt der Auftritt sogar noch eindrucksvoller auf die Zuschauer, wenn der Act in diesem Moment seine Souveränität unter Beweis stellt. Hierbei sollte der Musiker oder die Band spontan agieren und schauen, was am besten zur Situation passt.
Publikum animieren
Neben dem Performen der Songs müssen Künstler unbedingt darauf achten, mit dem Publikum zu interagieren und die Zuschauer auf diese Weise einzubinden. So kann der Auftritt zu einem gemeinsamen Erlebnis werden, welches den anwesenden Musikliebhabern im Gedächtnis bleibt.
Hierfür sollten Künstler schauen, dass das Publikum Textpassagen mitsingt oder sogar allein performt. Viele Refrains bieten hierfür gute Möglichkeiten. Der Künstler sollte dabei darauf achten, das Publikum zum Mitsingen von möglichst einfachen und einprägsamen Stellen in den Songs aufzufordern.
Zusätzlich können die Pausen zwischen den Songs ideal zur Animation des Publikums genutzt werden. So können die Zuschauer nach Aufforderung zum Beispiel den Namen der Band, eines bestimmten Albums oder der Veranstaltung laut rufen. Solche interaktiven Optionen sollte sich ein Musiker im besten Falle wie bereits angeklungen schon vor dem Auftritt zurechtlegen.
Fazit
Die einzelnen Faktoren zeigen deutlich auf, wie viele Details für einen gelungenen Live-Auftritt eines Musikers von Bedeutung sind. Je umfangreicher diese beachtet werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Publikum begeistert sein wird und die Performance in Erinnerung behält.
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