Vom 23. Juni bis 3. Juli 2022 in Fürth
Das Literaturfest LESEN! geht in die nächste Runde

StadtLesen in der Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage. Hier können angenehme Lesestunden mit aktueller Literatur im schönen Ambiente des Parks genossen werden.  | Foto: (c) Michael Loskill
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  • StadtLesen in der Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage. Hier können angenehme Lesestunden mit aktueller Literatur im schönen Ambiente des Parks genossen werden.
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FÜRTH (pm/ak) - Das beliebte Fürther Literaturfest LESEN! findet auch dieses Jahr wieder statt. Eingeladen sind namhafte Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literaturszene. Sie lesen aus ihren aktuellen Neuerscheinungen und sprechen mit den Moderatorinnen und Moderatoren sowie mit dem Publikum über die drängenden Themen unserer Zeit: Flucht, Vertreibung, Populismus und Ausgrenzung.

So z.B. die niederländische Bestseller-Autorin Jessica Durlacher, die in ihrem neuesten Roman „Die Stimme“ über eine junge Somalierin schreibt, die bei einem Song-Contest vor laufenden Kameras ihr Kopftuch abnimmt, und damit einen weitreichenden Konflikt auslöst. Der österreichische Schriftsteller Doron Rabinovici bezieht immer wieder Position gegen Rassismus und Antisemitismus. In Fürth stellt er seinen neuesten Roman „Die Einstellung“ vor, in dem es um die Relativierung von Fakten und die Anziehungskraft des Autoritären geht. Marica Bodrožić nimmt in ihrem Roman „Die Arbeit der Vögel – Seelenstenogramme“ den letzten Weg des großen deutschen Schriftstellers und Philosophen Walter Benjamin zum Anlass, um über die Komplexität von Lebensläufen und Identität, Freundschaft und Flucht nachzudenken. In fesselnder Montagetechnik hat Christoph Poschenrieder seinen Kriminalroman „Ein Leben lang“ geschrieben, in dem er sich auf einen tatsächlichen Parkhaus-Mord in München bezieht. Ihm geht es jedoch nicht so sehr darum, den wahren Schuldigen zu finden, sondern vielmehr wie die Freunde des angeklagten Mörders mit der Situation umgehen. Auch Jan Costin Wagner liest aus seinem neuesten Kriminalroman „Am roten Strand“ – und begleitet sich dazu am Klavier! Aufwühlend widmet er sich dem Thema Pädophilie in all seinen Facetten.
Mit Julia Franck ist eine Schriftstellerin zu Gast, die aus einer Künstlerfamilie stammt und in den 70er und 80er Jahren zwischen Ost- und Westdeutschland aufgewachsen ist. Ihr autofiktionaler Roman „Welten auseinander“ knüpft an das Familien- und Zeitepos „Die Mittagsfrau“ an, für das sie 2007 den Deutschen Buchpreis erhielt. Auch der Schauspieler Edgar Selge, vielen bekannt als Kriminalhauptkommissar Tauber in der Fernsehserie „Polizeiruf 110“ und aus zahlreichen Charakterrollen in Film- und Fernsehen, liest aus seinem Debutwerk „Hast Du uns endlich gefunden“, in dem er ebenfalls über sein Leben schreibt – verpackt in die Geschichte eines Zwölfjährigen, den er als fernen Bruder seiner selbst vorstellt. Beim Festival gibt es noch zwei weitere Debuts: Yade Yasemin Önder präsentiert mit „Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“ nicht nur den wildesten Titel, sondern einen Roman über kulturelle Identität, der sehr klug und bei aller Düsterkeit irrsinnig komisch ist. Tobias Friedrich hat mit „Der Flussregenpfeifer“ einen vom Songwriting inspirierten Roman über Freiheitsliebe geschrieben, basierend auf der wahren Geschichte des mittellosen Nichtschwimmers Oskar Speck, der 1933 mit seinem Faltboot aufbricht, um über die Donau nach Zypern zu gelangen. Poetry-Slam darf beim Festival auch nicht fehlen: So kürt das Publikum wieder die fränkische Meisterin und den fränkischen Meister, die beide dann zur bayerischen Meisterschaft weiterreisen dürfen. Darüber hinaus finden zwei Poetry-Slam Spaziergänge statt.

Festivalzentrum ist wieder das Kulturforum Fürth, das auch zum Selberlesen einlädt: Im Foyer befindet sich eines von mittlerweile vielen Fürther Buchtauschregalen. Nehmen – Lesen – Tauschen heißt das Motto, das nicht nur zum Festival einlädt, Gelesenes zu teilen. Zahlreiche Partner und Partnerinnen steuern eigene Programmpunkte bei, so zum Beispiel auch Der Bogenhof, der unter anderem mit der Volksbücherei zur Silent Reading Party einlädt, außerdem der Interkulturelle Garten, das Jüdische Museum Franken, die VHS, das Museum für Frauenkultur oder die Tourist-Information.
Am letzten Festivalwochenende ist auch wieder - nach zweijähriger coronabedingter Pause -StadtLesen zu Gast in der Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage. Hier können angenehme Lesestunden mit aktueller Literatur im schönen Ambiente des Parks genossen werden.
Eintrittskarten gibt es für die Autorenlesungen im Kulturforum im Vorverkauf unter www.reservix.de sowie an den Vorverkaufsstellen der Region. Für die weiteren Veranstaltungen können die Karten bei den jeweiligen Veranstaltern erworben werden. Auch die Abendkasse bietet noch ein Restkontingent und öffnet in der Regel eine Stunde vor Beginn. Aktuelle Informationen gibt es im Programmheft sowie unter facebook.com/lesenfuerth, kulturforum-fuerth.de und fuerth.de/lesen oder unter Tel: 0911 / 974 1688.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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