Trainer-Team geht im Sommer
Kleeblatt verliert Leitl
FÜRTH (dpa) - Stefan Leitl möchte weg. Der Aufstiegs- und auch Abstiegstrainer der SpVgg Greuther Fürth will die Franken am Saisonende verlassen und gilt als heißer Kandidat bei Hannover 96.
"Wir werden nun alle Formalitäten klären", kündigte Fürths Geschäftsführer Rachid Azzouzi an. Der Funktionär hätte seinen Coach gerne behalten, muss sich aber einer Ausstiegsklausel beugen. Leitl will den Tabellenletzten der Bundesliga zusammen mit seinem Assistenten Andre Mijatovic im Sommer verlassen. Darüber habe das Duo die Vereinsführung informiert.
"Unabhängig davon danken wir beiden für ihren Einsatz und schauen auf insgesamt sehr erfolgreiche dreieinhalb Jahre zurück. Wir werden uns mit der nötigen Umsicht um alle nun notwendigen Schritte kümmern", erklärte Azzouzi weiter.
Kandidat bei Hannover 96
Leitl gilt als heißer Kandidat bei Zweitligist Hannover 96. Mehrheitsgesellschafter Martin Kind hat das Interesse an einer Verpflichtung des 44-Jährigen bestätigt. "Noch haben wir ihn nicht, wir wollen ihn gerne haben", sagte der 77-Jährige dem TV-Sender Sport1. "Wir sind hoffnungsfroh, dass wir das hinkriegen, aber noch gibt es keine endgültige Entscheidung. Wir hoffen, dass bis zum Wochenende alles geklärt ist."
Der TV-Sender Sky und das Fachmagazin Kicker hatten zuvor bereits von einer Einigung zwischen dem Fußball-Zweitligisten und Leitl, der aktuell noch das Kleeblatt betreut, berichtet.
Nach Informationen der Bild-Zeitung trafen sich Leitl, Kind und 96-Sportdirektor Marcus Mann bereits zwei Tage zuvor in Hannover. Ein Hintergrund von Kinds Aussage ist: Den Medienberichten zufolge ist noch bis zum 30. April eine Ausstiegsklausel in Leitls Vertrag in Fürth wirksam. Dieser ist ansonsten bis 2023 gültig.
Der Vertrag des aktuellen Hannover-Trainers Christoph Dabrowski läuft nach dieser Saison aus und soll nicht verlängert werden. Leitl soll angeblich Angreifer Havard Nielsen (SpVgg Greuther Fürth) gleich mit nach Hannover mitbringen.
Fürth steht als Absteiger fest
Leitl hatte die Spielvereinigung im Februar 2019 in der 2. Bundesliga übernommen. In der vergangenen Saison führte er die Mannschaft sensationell zum zweiten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte.
Die Fürther mussten im vergangenen Sommer aber Leistungsträger wie Anton Stach (FSV Mainz 05) und David Raum (TSG 1899 Hoffenheim) ziehen lassen, die mittlerweile sogar A-Nationalspieler sind.
Trotz einer Horror-Hinserie mit nur einem Punkt aus den ersten 14 Partien hielt der Verein an Leitl fest - er konnte die Franken dann stabilisieren. Seit dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen steht der vorzeitige Abstieg des Tabellenletzten aber fest. Abgänge wie von Mittelfeldspieler Paul Seguin (1. FC Union Berlin) und Verteidiger Maximilian Bauer (FC Augsburg) sind längst besiegelt.
Azzouzi hat Leitl zuletzt nochmal einen langfristigen Vertrag angeboten. "Vielleicht ist die Sicherheit, die wir ihm damit aufgezeigt haben, ein Beweis dafür, wie sehr wir diesen Weg weitergehen wollen." Den Eindruck, dass der Trainer sich verabschieden wolle, habe er "überhaupt nicht", sagte er bei Sky noch. Dieser Eindruck hat getäuscht.
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