Keine Krise in Fürth
Positive Bilanz der Kinderbetreuung
FÜRTH (pm/ak) – Deutschland steckt in einer „Kita-Krise“, so das Ergebnis einer in diesen Tagen veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung. Über 400.000 Kita-Plätze fehlen in Deutschland, rund 70.000 in Bayern. Und Fürth? Hier steht die NULL. Die Kleeblattstadt meldet entgegen dem bundesweiten Trend Vollversorgung.
„Während Städte und Gemeinden in vielen Teilen der Republik massive Probleme bei der Kinderbetreuung haben, steht Fürth dagegen bestens da“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Jung im Rahmen eines Pressetermins zur Kinderbetreuungsbilanz 2023.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Fürth den Ausbau der Kinderbetreuung mit großem Erfolg enorm vorangetrieben – sei es durch Neubauten, Erweiterungen oder Generalsanierungen. Rund 48 Millionen Euro wurden in den vergangenen fünf Jahren investiert, mehr als 1000 Krippen-, Kindergarten- und Kinderhortplätze geschaffen – allein über 500 im Jahr 2021. „Das ist einzigartig in der Fürther Stadtgeschichte“, so Jung. Wichtige Partner seien dabei die vielen unterschiedlichen Investoren und Träger, „die die Stadt zur Sicherung der Vollversorgung außerordentlich unterstützen“, so das Stadtoberhaupt weiter. In dem großen Engagement der Träger sieht Tobias Thiem, Leiter des Amtes für Kinderbetreuung und Ganztagsschule, „ein klares Bekenntnis zum Standort Fürth.“
Mit der Betreuungsoffensive ist ein starkes Fundament für die Zukunft gegossen und damit auch qualifizierte Kinderbetreuung gesichert worden. Auf diesem Erfolg will sich die Stadt aber keineswegs ausruhen, das Angebot wird weiter ausgebaut – wenn auch nicht mehr in ganz so großen Schritten. „Für jedes Kind ein Betreuungsplatz“ soll auch weiterhin gelten.
Kinderkrippenplätze:
Standen im Jahr 2011 nur 288 Plätze zur Verfügung, begann im Folgejahr der rasante Anstieg, 2019 wurde erstmals die 1000er-Schallmauer durchbrochen, aktuell sind es 1123 Krippenplätze.
Zusätzlich stehen noch 235 Plätze in der Tagespflege zur Verfügung. Damit liegt der Gesamtbestand an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren bei 1358 Plätzen. Das derzeitige Angebot deckt dabei den aktuellen Bedarf ab.
In 2024 entstehen weitere 48 Krippenplätze, für 93 zusätzliche Plätze liegen Anfragen für Bauprojekte oder Generalsanierungen vor.
Kindergärten:
Annähernd 700 Plätze wurden seit 2017 geschaffen, im Bereich Kindergarten herrscht Vollversorgung. Derzeit stehen 4368 Kindergartenplätze zur Verfügung. Die Zahl der Kinder zwischen drei und unter sechs Jahren liegt bei 3951 (Stand 30.6.2023).
Im kommenden Jahr 2024 kommen mit dem Kinderräume-Neubau in der Humbserstraße 100 Kindergartenplätze hinzu, in Mannhof (Kath. Kirchengemeinde) und Dambach (Lebenshilfe) sollen je 15 Plätze entstehen.
Von freien Trägern liegen darüber hinaus Interessensbekundungen und Anfragen für insgesamt 265 Kindergartenplätze vor.
Mit rund 24,7 Millionen Euro bezuschusst die Stadt Bau- und Sanierungsprojekte, die voraussichtlich 2024 fertiggestellt sind sowie bereits beschlossene, aber noch nicht vollständig umgesetzte Projekte.
Betreuungsplätze für Schülerinnen und Schüler:
Besonderes Augenmerk liegt zukünftig auf der Ganztagsbetreuung, für die große Nachfrage herrscht. Im Zuge eines umfangreichen Maßnahmepakets für die Grund- und Mittelschulen wird die Stadt in diesem Bereich ihr Angebot stetig erweitern. Der quantitative Ausbau und die qualitative Weiterentwicklung schreiten momentan dynamisch voran.
Mit 5045 betreuten Schülerinnen und Schülern hat Fürth ein Rekordergebnis zu verzeichnen.
Insgesamt verfügen schon jetzt zwei Drittel aller Grundschulkinder über einen Betreuungsplatz. Der Versorgungsgrad von Ganztagsbetreuung und Hort liegt derzeit bei mehr als 70 Prozent, an manchen Standorten weit darüber.
Damit ist Fürth sehr gut aufgestellt – auch im Hinblick auf den von der Bundesregierung beschlossenen und ab August 2026 schrittweise geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Im Vergleich zu anderen Kommunen befindet sich die Kleeblattstadt auf einem sehr hohen Versorgungsniveau. In den kommenden Jahren wird weiter mit Hochdruck gearbeitet.
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