Die Stadt Oberasbach trauert um Altbürgermeister
Nachruf zum Tode von Bruno Allar
OBERASBACH (pm/k) – Zum Tode von Altbürgermeister Bruno AllarBürgerschaftliches und soziales Engagement machen eine Stadt erst zu einem lebenswerten Ort. Am 9. Februar 2021 hat die Stadt Oberasbach eine große Persönlichkeit verloren, deren unermüdlicher Einsatz genau diesen wichtigen Säulen des Zusammenlebens galt.
Vergangene Woche verstarb Oberasbachs Altbürgermeister Bruno Allar im Alter von 70 Jahren nach kurzer aber schwerer Krankheit. Über Jahrzehnte hat er die Geschicke der Stadt Oberasbach in vielen Funktionen geprägt. Gesprächspartner schildern ihn als konsequent und souverän, aber auch hart, wenn es die Sache erforderte. Das machte seinen Erfolg und seine Akzeptanz in der Bevölkerung aus.Bereits kurz nach seinem Zuzug nach Oberasbach 1977 übernahm er das Amt des Juso-Vorsitzenden, später führte er den SPD-Ortsverband und rückte im Mai 1989 in den Gemeinderat nach. Dort wurde er Sprecher der SPD-Fraktion und ab 1990 auch Mitglied im Kreistag. 1996 kandidierte er, inzwischen als Mitglied des Stadtrates, für das Amt des Ersten Bürgermeisters und füllte dieses Amt bis 2008 aus.
In seiner 12-jährigen Amtszeit prägte er die Entwicklung der Stadt und seine zahlreichen Initiativen wirken bis heute nach.
Als sichtbare Zeichen können unter anderem der neue Bauhof, die Gründung einer eigenen Volkshochschule und der Ausbau der Kinderbetreuungsstätten sowie der Grundschule Altenberg hervorgehoben werden. Aber auch Orte der Zusammenkunft unterschiedlichster Alters- und Interessengruppen waren ihm wichtig. So wurden in seiner Amtszeit der Jugendaktivbereich und die Boulebahn am DJK-Sportplatz geschaffen oder auch der E-Platz im Hans-Reif-Sportzentrum sowie die Skateanlage, die sich auch heute einer überwältigenden Beliebtheit erfreut.Bürgerschaftliches und soziales Engagement unterstützte er mit sehr großer Leidenschaft.
Das Naturschutzgebiet Hainberg war ihm eine Herzensangelegenheit. So initiierte er die Fördervereine „Hainberg Natur und Erholung“ und „Asbachhalle“, deren Vorsitzender er war. Diese gingen 2009 in die von ihm gegründete Bürgerstiftung Oberasbach auf. Die unabhängige Bürgerstiftung fördert jährlich zahlreiche Projekte in den Bereichen Umwelt, Kultur, Sport, Bildung und Erziehung. Ein großer Gewinn für Oberasbach.
Ebenso lag Bruno Allar die europäische Integration besonders am Herzen. In einer Zeit des Aufbruchs nach der Wiedervereinigung engagierte er sich für die europäische Idee. Er begründete in seiner Amtszeit nach und nach die Partnerschaften mit Olawa in Polen 1999, der damaligen Kommunalgemeinschaft L’Aurence Glane Developpement in der Nähe von Limoges in Frankreich 2002 und Riolo Terme in Italien 2005 und füllte sie mit Leben.
Interkommunale Zusammenarbeit im Landkreis Fürth ist wichtig für das Zusammenwachsen der Städte und Gemeinden. Sie ermöglicht gemeinsame Initiativen zum Klima- und Umweltschutz, zum Ausbau des Radwegenetzes bis hin zu fairem und regionalem Handel. Dinge, die für sehr viele Bürgerinnen und Bürger heute wichtig sind. Das basiert u.a. auch auf der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg, deren Mitbegründer Bruno Allar war.
Ein wichtiger Verdienst, von dem die Oberasbacherinnen und Oberasbacher noch heute profitieren, war zudem sein Ziel, die Finanzen der Stadt mit Augenmaß zu ordnen und zu konsolidieren. Betrug der Schuldenstand zu Beginn seiner Amtszeit noch rund 11,5 Mio. Euro, drückten die Stadt 2008 nur noch 4,5 Mio. Euro Verbindlichkeiten, denen wiederum gut 4 Mio. Euro Rücklagen gegenüberstanden.
In Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um Oberasbach wurde ihm 2008 der Ehrentitel Altbürgermeister verliehen.
Die Stadt Oberasbach trauert um eine große Persönlichkeit. Die Bürgerinnen und Bürger werden Bruno Allar als aufrichtigen und leidenschaftlich engagierten Menschen in Erinnerung behalten.Unsere tiefe Anteilnahme gilt seiner Familie.
Birgit Huber
Erste Bürgermeisterin der Stadt Oberasbach
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