Im Asbachgrund blüht das Leben
Oberasbachs Grüne Mitte lebt

Der ehrenamtliche Stiftungsvorstand in der Lohbauerwiese: Dr. Norbert Schäffer, Prof. Gerhard Aufmkolk, Birgit Huber und Peter Fuchs (v.l.). | Foto: Stadt Oberasbach
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  • Der ehrenamtliche Stiftungsvorstand in der Lohbauerwiese: Dr. Norbert Schäffer, Prof. Gerhard Aufmkolk, Birgit Huber und Peter Fuchs (v.l.).
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OBERASBACH (pm/ak) - Der Asbachgrund soll immer mehr zu Oberasbachs "Grünen Mitte" werden. Darum kümmert sich die Stadt in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung zur Renaturierung des Asbachgrundes.

Der Asbach, ein kleiner Bachlauf, der westlich von Anwanden entspringt und südlich der Rothenburger Straße in die Rednitz fließt, wurde im vorigen Jahrhundert im Bereich des Stadtgebietes stark begradigt. Stück für Stück soll er renaturiert werden: So wurden u.a. die Sattlerwiese, die Kreutleser Wiesen zwischen Gängle und Häsigweg, das sogenannte Biotop in Rehdorf und die Asbachrenaturierung in Rehdorf angelegt. In diesen Bereichen konnte sich der Asbach wieder ein eigenes, leicht geschwungenes Bachbett schaffen. In den Lohbauerwiesen entstand auf dem Grundstück der Stiftung zudem Ende 2021 eine Streuobstwiese, für deren Unterhalt die Stiftung auch für die Folgejahre die Kosten übernimmt.

Die Vision einer ökologisch wertvollen Parklandschaft für zukünftige Generationen stammt von Walter Weichlein (1931-2007). Der ehemalige Oberasbacher Stadtrat, der auch Vorstandsmitglied des Bundes Naturschutz war, hat die seit 2007 aktive Stiftung zur Renaturierung des Asbachgrundes ins Leben gerufen und hier einen großen Teil seines Vermögens eingebracht. „Die Stiftung unterstützt die Stadt Oberasbach bei ihren Bemühungen mit der Bereitstellung von Mitteln für den notwendigen Grunderwerb und die Neugestaltungsmaßnahmen“, erklärt Peter Fuchs vom Stiftungsvorstand. Das ehrenamtliche Gremium unter Vorsitz der Ersten Bürgermeisterin Birgit Huber hat den Fürther Landschaftsplaner Christoph Gräßle mit der Ausarbeitung eines Masterplans für die zukünftige Gestaltung des Asbachs, seiner Zuläufe und die gesamte Talaue beauftragt. Dessen Ziele sollen im Einklang mit den im Wasser- und Bodenverband Asbachgrund (WBV) organisierten Anrainern erreicht werden. Fachlich wird die Planung durch das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg und die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis Fürth begleitet.

Die Renaturierung des Asbachgrundes ist in den letzten Jahren gut vorangeschritten. In Teilen ist bereits das ehemals geradlinig verlaufende Gerinne des Asbachs zu einem frei fließenden Bach mit artenreichen Wiesen, landschaftsgliedernden Gehölzen und Spazierwegen geworden. Eine vielfältige, für Mensch und Natur attraktive Auenlandschaft ist entstanden, durch die in zwei Abschnitten zu Ehren des Stiftungsgründers der Walter-Weichlein-Weg führt. Die Pflege übernimmt u.a. der städtische Bauhof.

Sehr positive aktuelle Studie
Ende Juli fand eine Begehung des Asbachgrundes statt, bei der u.a. eine von der Stiftung beauftragte Studie des Instituts für Vegetationskunde und Landschaftsökologie über den Erfolg der bisherigen Bemühungen vorgestellt wurde. Die Biologen haben eine flächendeckende Kartierung der Lebensraumtypen im Asbachgrund vorgenommen, dabei lag der Fokus auf den wichtigsten Pflanzengesellschaften wie Röhrichte, Hochstaudenfluren, artenreichen Wiesen, Gebüschen und Bäumen. Außerdem wurden besondere Tierarten betrachtet. „Allein 20 verschiedene Libellen-Arten wurden kartiert, sowie 14 Heuschrecken-Arten. Auch wurde das Vorkommen zahlreicher Vogelarten wie Grünspecht, Sperling, Pirol, Rebhuhn, Stieglitz, Sumpfrohrsänger, Neuntöter und Eisvogel, zahlreicher Tagfalter wie beispielsweise der Ameisenbläuling oder Amphibien wie die Erdkröte und der Grasfrosch festgestellt“, freut sich Prof. Gerd Aufmkolk vom Stiftungsvorstand. Der Biber als exzellenter Wasserbaumeister schaffe in hohem Maße neue Lebensräume. Die Stadt Oberasbach begleitet sein Vorkommen mit Maßnahmen zum Schutz der landwirtschaftlich genutzten Flächen und der Bäume.

Auch das neue Stiftungsvorstandsmitglied Dr. Norbert Schäffer kommt zu einer überaus positiven Zwischenbilanz: „Die Struktur- und Biotopdichte in den naturnah gestalteten Abschnitten ließ sich signifikant verbessern und vergrößern. Außerdem ist für die Bevölkerung der Stadt Oberasbach schon jetzt ein attraktiver, naturnaher Erholungsraum entstanden, wobei es keine Konflikte mit dem Naturschutz gibt.“

Nächstes Projekt fertig geplant
„Die Stiftung und die Stadt Oberasbach fühlen sich durch das Gutachten der Biologen bestätigt und sind weiterhin nach Kräften bemüht, das Vermächtnis Walter Weichleins gemäß des Masterplans von 2010 umzusetzen“, so das Fazit von Birgit Huber.

Als Nächstes soll der nördliche Teil der Lohbauerwiese im Altort umgestaltet werden, die Planungen sind von den zuständigen Behörden genehmigt. Hier soll ein 150 Meter langes Asbach-Teilstück nach Süden wandern, verbreitert und naturnah umgestaltet werden. Spaziergänger könnten dann vom Rehdorfer „Biotop“ am sich schlängelnden Asbach entlang bis zur Brücke an der Bachstraße flanieren. Allerdings steht hierfür die Zustimmung des WBV noch aus.

Der ehrenamtliche Stiftungsvorstand in der Lohbauerwiese: Dr. Norbert Schäffer, Prof. Gerhard Aufmkolk, Birgit Huber und Peter Fuchs (v.l.). | Foto: Stadt Oberasbach
So soll die Grüne Mitte im Asbachgrund einmal aussehen. Grafik: Stadt Oberasbach
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Arthur Kreklau aus Fürth

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