Aus Faulgas wird Strom

Neues Blockheizkraftwerk

SCHWABACH - Fast 20 Jahre waren sie im Einsatz und sind durch diese lange Laufzeit unwirtschaftlich geworden. Im Sommer sind nun  die beiden bestehenden Blockheizkraftwerke (BHKW) in der städtischen Kläranlage ersetzt worden.

„Wir hatten ursprünglich zwei Geräte und haben uns nun auf eines beschränkt“, erklärt Marko Winkler vom städtischen Tiefbauamt. „Allerdings bleibt eines der beiden alten als Ersatzaggregat bestehen.“ Das Blockheizkraftwerk wird durch die in den Faultürmen beim Gärprozess des Klärschlamms entstehenden Gase gefüllt und kann diese in Strom und Wärme umsetzen. Die Wärme wird in den Faulturm zurückgeführt, damit dort immer eine gleichbleibende Temperatur von 38 Grad Celsius vorherrscht. „Diese Temperatur ist für den Fäulnisprozess besonders gut geeignet,“ berichtet Michaela Jilg, Leiterin der Kläranlage. „Der Strom wiederum wird vor allem für den biologischen Abbau genutzt, also für die sogenannten Belebtschlammbecken“, so  Jörg Maier vom Tiefbauamt. „So ist es uns möglich mit dem neuen BHKW 55 Prozent unseres Strombedarfs selbst zu erzeugen, was angesichts der stark gestiegenen Strompreise in den letzten Jahren eine sehr sinnvolle, sogar notwendige Nutzung ist.“
 
Für eine lange Laufzeit
Hinzu kommt außerdem, dass im Zuge der BHKW-Erneuerung auch die veraltete Heizungssteuerung modernisiert wurde und eine „Gaswäsche“ zur Aufbereitung des Gases in der Kläranlage installiert wurde. Dadurch können spezielle Verunreinigungen und Schadstoffe aus dem Faulgas entfernt werden, was einer längeren Laufzeit des BHKW dient.

Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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