Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik
Bundespreis kooperative Stadt für Nürnberg
NÜRNBERG (pm/nf) - Für ihre hervorragende Kooperationskultur ist die Stadt Nürnberg auf dem digitalen 14. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik mit dem „Bundespreis kooperative Stadt“ ausgezeichnet worden. Nürnberg ist mit zwölf weiteren prämierten Städten Vorbild für viele andere Kommunen in Deutschland. Nürnberg hatte sich gleich mit drei Projekten beworben, die gemeinsam von der Jury herausgehoben wurden. Das Preisgeld beträgt 15.000 Euro.
Der Preis wird von der Initiative „Nationale Stadtentwicklungs Politik“ vergeben. Darin sind seit 2017 Bund, Länder und Kommunen vereint. Mit dem Bundespreis zeichnet die Gemeinschaftsinitiative Kommunen aus, die durch verschiedene Aktivitäten und Beispiele die Arbeit von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Nachbarschaftsgruppen und soziokulturellen Akteuren aktiv fördern und so zu einer breiten Mitwirkung an und Mitgestaltung von städtischen Räumen beitragen.
„Ich freue mich, dass Nürnberg mit den drei Projekten eine bundesweite Auszeichnung erhält und Vorbild für andere Kommunen in Deutschland ist“, sagt Oberbürgermeister Marcus König. „Wir legen bei der Stadt sehr viel Wert darauf, Bürgerinnen und Bürger, Initiativen und Vereine, sowie viele andere private Akteure in die kommunale Arbeit mit einzubinden. Stadtentwicklung geht nur mit, nicht gegen die Menschen vor Ort. Nur so finden wir die nötige und wichtige Akzeptanz, nur so gelingt es uns, die Bewohnerinnen und Bewohner mitzunehmen. Ein hohes Maß an Kooperation trägt auch zu einem hohen Maß an Zufriedenheit mit dem Wohnquartier bei. Umfragen bestätigen uns, dass ein überwiegender Teil der Nürnbergerinnen und Nürnberger gerne in der Stadt lebt“, betont der Oberbürgermeister.
Die Stadt Nürnberg hatte bei ihrer Bewerbung um den Bundespreis drei Kooperationsprojekte eingereicht. Dazu gehören:
„Raumkompass – Dein Raum für Kultur“: Dabei handelt es sich um eine Vermittlungsstelle für von Raumnot betroffene Kunst-, Kultur- und Kreativschaffende. Das Projekt ist 2020 gestartet und läuft über zwei Jahre. Das Besondere: Freie und städtische Akteure arbeiten eng zusammen. Die Website raumkompass.nuernberg.de, regelmäßige Newsletter und Posts auf Social-Media-Kanälen geben Einblicke in die Arbeit. Interessierte Eigentümerinnen und Eigentümer haben die Möglichkeit, auf der Plattform Räume anzubieten. Sie bietet zugleich Orientierungshilfe bei der Suche nach Räumen für Kultur in Nürnberg.
Nürnberger Vereins- und Ehrenamtsakademie: In diesem Projekt, das noch bis Ende 2022 läuft, werden die Grundsteine für eine Nürnberger Vereins- und Ehrenamtsakademie gelegt. Das Angebot richtet sich einerseits an Vereine, Initiativen und Verbände (allein rund 3 500 eingetragene Vereine in Nürnberg), andererseits aber auch sowohl an aktive Ehrenamtliche (weit über 100 000) als auch an potentielle Ehrenamtliche (160 000 weitere Nürnbergerinnen und Nürnberger haben in einer Umfrage ihr Interesse bekundet). Mit der Akademie sollen die Voraussetzungen für die ehrenamtliche Tätigkeit in Nürnberg weiter verbessert und die kooperativen Strukturen weiterentwickelt werden.
Stadtteilkoordination: Hinter diesem Begriff verbergen sich Stadtteilnetzwerke, Stakeholder-Beteiligung und eine Sozialraumentwicklung in besonders entwicklungsbedürftigen Stadtteilen. Im Fokus aller Beteiligten – innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung sowie aus der Bevölkerung – stehen vor allem die Familien in den Quartieren. Hierzu sind derzeit fünf Koordinatorinnen und Koordinatoren in Stadtteilen unterwegs. Sie und weitere Akteure stehen im Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Eine wichtige Funktion haben bei diesem Projekt die „Stadtteilpaten“. Das sind Unternehmen, Stiftungen und Rotary Clubs. Sie engagieren sich, ideell wie auch finanziell, in den Quartieren. Vertreterinnen und Vertreter aus Ämtern, Kitas, sozialen Dienste, Schulen, Jugendhäuser, Kirchen, Vereinen und Initiativen treffen sich regelmäßig in Stadtteil-Arbeitskreisen.
Die Jury des Bundespreises zeigte sich begeistert von der Kooperationskultur in Nürnberg. Sie ist überzeugt, dass die ausgezeichneten Nürnberger Projekte Vorbild für viele andere in ganz Deutschland sein kann. Wörtlich heißt es: „Kulturelle und soziale Stadtteilarbeit hat bereits eine lange Tradition in Nürnberg. Mit deen ,Möglichkeitsräumen‘ hat die Stadt Nürnberg nun noch ein Sonderprogramm für Nachbarschaftsideen zur Aufwertung und Belebung des öffentlichen Raumes eingerichtet. Der Raumkompass dient als Vermittlerstelle für Kunst- und Kulturschaffende mit Raumnot. Weitere Instrumente treiben den Ausbau der Anerkennungskultur voran und ermöglichen Kooperationen auf Augenhöhe."
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