Neue Impfstelle im Heilig-Geist-Saal Nürnberg
Einweihung mit Ministerpräsident Söder: Meilenstein im Kampf gegen Corona
NÜRNBERG (pm/nf) - Die Stadt Nürnberg eröffnete in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen eine neue Impfstelle in der Innenstadt. „Wir freuen uns sehr über die neue, zentral gelegene Impfstelle im Heilig-Geist-Saal. Ich möchte mich ganz besonders bei den Hilfsorganisationen bedanken, die es schnell und flexibel ermöglicht haben, dass wir diese zusätzliche Impfstelle in Betrieb nehmen. Damit können wir in Nürnberg jede Woche noch einmal knapp 4.000 zusätzliche Impfungen anbieten“, betonte Oberbürgermeister Marcus König bei der Eröffnung in Beisein von Ministerpräsident Dr. Markus Söder.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat empfindliche Geldstrafen für Verstöße gegen eine mögliche Impfpflicht ins Spiel gebracht. Es gebe verschiedene Pflichten im Leben, die Gurtpflicht beim Autofahren gehöre beispielsweise dazu, sagte er am Mittwoch bei der Eröffnung der Impfstelle in Nürnberg. ,,Alles wird im Zweifelsfall durchgesetzt, mit Zwangsgeldern, die sich dann auch steigern können", so Söder. ,,Impfpflicht bedeutet dann aber, dass beispielsweise mit Geldstrafen belegt wird, wer sich weigern sollte", sagte Söder. Diese könnten dann in Wiederholungsfällen auch steigen.
Söder weiter: Es müsse nun sehr viele Booster-Impfungen geben. Ab etwa Februar sei eine allgemeine Impfpflicht vorstellbar. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom Dienstag sei fundamental gewesen und habe das Eingreifen des Staates in persönliche Rechte zum Schutz von Leben gebilligt. Auf dieser rechtlichen Basis sei auch eine Impfpflicht denkbar.
Seit Mittwoch, 1. Dezember 2021, impfen die Organisationen im zentral gelegenen Heilig-Geist-Saal, Hans-Sachs-Platz 2. Geimpft wird täglich, Sonntag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Freitag und Samstag von 9 bis 22 Uhr. Für das Impfen sind Termine nötig, die über das Online-Registrierungsportal BayIMCO (impfzentren.bayern) vergeben werden. Betrieben wird die Impfstelle von den Hilfsorganisationen Arbeiter Samariter Bund (ASB), Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Deutsche Lebens- Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Johanniter Unfall Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD). Die Impfstelle ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Kapazitätssteigerung auf 19.000 Impfungen in der Woche ab Mitte Dezember.
Bereits seit 22. November 2021 hat die Stadt ihre Impfkapazität von vorher 3.000 Impfungen in der Woche auf 6.000 Impfungen aufgebaut. Zusätzlich zu der neuen Impfstelle im Heilig-Geist-Saal kommt ab Montag, 6. Dezember, eine weitere feste Impfstelle in der Innenstadt dazu: Impfungen gibt es dann montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr auch im Ludwig- Feuerbach-Saal der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg für Mittelfranken, Winklerstraße 22. Darüber hinaus wird ab 1. Dezember die Impfkapazität in den bereits vorhandenen Impfstellen in der Südlichen Fürther Straße 14 und in der Großreuther Straße 115 b weiter ausgebaut von zuletzt 1.000 Impfungen täglich auf dann 1.500 Impfungen täglich. Ab Mittwoch, 15. Dezember, sind an allen vier Impfstandorten und mit den mobilen Teams zusammen 19.000 Impfungen geplant.
In Kürze starten zudem die Impfungen für Kinder von fünf bis elf Jahre. „Wir haben den Impfstoff bereits bestellt und wollen auf alle Fälle vor Weihnachten mit den Impfungen für Kinder ab fünf Jahren beginnen“, sagte Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit. „Die Schutzwirkung der Impfung in dieser Altersgruppe ist Studien zufolge in etwa genauso hoch wie bei Erwachsenen“, betont Walthelm. Junge Impflinge erhalten nur ein Drittel der Dosis für Erwachsene. Ansonsten gibt es keine Unterschiede: Die Spritze wird in den Oberarm gesetzt. Zwischen Erst- und Zweitimpfung sollten drei Wochen liegen. Ursprünglich war die Lieferung des Kinder-Impfstoffs für die Woche vor Weihnachten angekündigt. Biontech hat nun angekündigt, bereits ab Montag,13. Dezember, zu liefern.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte den Impfstoff von Biontech am 25. November für Kinder ab fünf Jahren freigegeben. Zuvor lag das Mindestalter für Impfungen bei zwölf Jahren. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat noch keine Empfehlung ausgesprochen. Mit ihr wird bis Montag, 20. Dezember, gerechnet.
Mehr denn je ist die Impfung gegen COVID-19 das Wichtigste im Kampf gegen die Pandemie. Um Corona in den Griff zu bekommen, muss die Impfquote weiter erhöht werden. Aus diesem Grund hat die Arbeitsgemeinschaft der Nürnberger Hilfsorganisationen das Angebot gemacht, ein Impfzentrum zusätzlich zu den diversen Teststationen zu betreiben. „Wir unterstützen die Stadt Nürnberg tatkräftig. Uns ist es ein sehr großes Anliegen, dass die Menschen ihre Erst- oder Zweitimpfungen sowie die Boosterimpfungen zügig erhalten. Wir müssen gemeinsam diese schwierigen Monate gestalten und zusammenhalten. Alle Kräfte müssen gebündelt werden und wir als Hilfsorganisationen werden weiter unseren Beitrag dazu leisten“, so Brigitte Lischka, Kreisgeschäftsführerin des BRK Nürnberg, stellvertretend für alle Hilfsorganisationen.
An allen Impfstellen ist ein Termin nötig. Ausschließlich im Impfzentrum in der alten Kfz-Zulassungsstelle in der Großreuther Straße 115 b gibt es von Montag bis Samstag ein Zeitfenster von 9 bis 11 Uhr für Impfungen ohne Termin. An Wartende werden ab 7.30 Uhr Einlass-Zettel mit Zeitfenstern verteilt. Wenn die tägliche Kapazitätsgrenze erreicht ist, können leider keine Zettel mehr ausgegeben werden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.