Themen Klimaschutz, Club und das Nürnberger Christkind
Exklusiv im MarktSpiegel: Ministerpräsident Dr. Markus Söder spricht Klartext!

Dr. Markus Söder (52, CSU) im Heimatministerium, seinem Nürnberger Dienstsitz. Seit 16. März 2018 ist der waschechte Franke Ministerpräsident des Freistaats Bayern. | Foto: Udo Dreier
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  • Dr. Markus Söder (52, CSU) im Heimatministerium, seinem Nürnberger Dienstsitz. Seit 16. März 2018 ist der waschechte Franke Ministerpräsident des Freistaats Bayern.
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FRANKEN (mask) - Wie seine Ambitionen in Sachen Kanzlerschaft wirklich sind, welche Chancen er CSU-OB-Kandidat Marcus König einräumt und wer in Fürth gewinnt – all das hat der Bayerische Ministerpräsident Peter Maskow im großen MarktSpiegel-Interview verraten!

MarktSpiegel: Herr Ministerpräsident, wie oft sind Sie heute schon nach Ihrer möglichen Kanzlerschaft gefragt worden?
Dr. Markus Söder: „Heute zum Glück noch nicht. Aber seien Sie versichert: Mein Platz ist in Bayern, ich habe noch viel vor! Trotzdem ist es immer der bayerische Anspruch, im Bund mitzubestimmen und Verantwortung für Deutschland zu tragen. Da kann ich als Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender durchaus einiges in die Waagschale werfen.“

Was halten Sie vom Vorstoß der Grünen, Tempo 30 in ganz Fürth einzuführen?
„Das ist leider typisch für diese Partei. Mit einem generellen Tempo 30 ist keinem geholfen, das bringt die Sicherheit keinen Schritt voran, schadet aber der Umwelt durch mehr Staus.“

Was kann Franken oder Bayern überhaupt sinnvoll für den Klimaschutz tun?
„Wichtig ist, dass jeder für sich versucht, seinen Beitrag zu leisten: Öfter mal das Auto stehen lassen, Bahnfahren statt zu fliegen, Plastikmüll vermeiden oder regionale Produkte im Laden um die Ecke einkaufen. Die Politik möchte dazu Anreize setzen, Verbote sind der völlig falsche Weg. Zudem müssen wir die großen Klimathemen anstoßen: Wir sorgen für Investitionen in neue Technologien, die helfen, CO2 zu vermeiden.“

Die Idee einer begrünten Fassade fürs Nürnberger Rathaus wird gerade diskutiert – was halten Sie davon?
„Neuen und kreativen Ideen sollte man eine Chance geben und sie ernsthaft in Erwägung ziehen.“
Der Vorschlag stammt von Marcus König. Wie schätzen sie aktuell seine Chancen auf den OB-Sessel in Nürnberg ein – er macht ja einen sehr engagierten Wahlkampf, den er sehr transparent und persönlich gestaltet?
„Die Chancen für Marcus König stehen aus meiner Sicht sehr gut. Nach so vielen Jahren SPD-Regierung wäre Zeit für etwas Neues. Dafür ist Marcus König genau der Richtige.“

Wir sind hier im Nürnberger Heimatministerium, dem Dienstsitz Ihres Nachfolgers Albert Füracker. Wie zufrieden sind Sie mit seiner Arbeit? Was hat er alles bewegt?
„Albert Füracker leistet hervorragende Arbeit. Wir stimmen uns eng ab und er ist ein absoluter Aktivposten im Kabinett. Unsere Hightech Agenda ist ja ein großes Investitionsprogramm, das Sie ohne einen starken Finanzminister kaum stemmen können.“

Wie weit sind Sie bei der Digitalisierung in Bayern inzwischen?
„Die Digitalisierung in Bayern ist unser wichtigstes Zukunftsprojekt. Da haben wir mit unserer Hightech Agenda viel vor: Künstliche Intelligenz, Supertech, 1000 neue Professuren. Insgesamt geben wir zwei Milliarden Euro bis 2023 aus. Das wird die Digitalisierung in Bayern voranbringen und europaweit Vorbild sein. Entscheidend ist, dass wir dabei die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen bei der Digitalisierung, damit sie konkret sehen, wie sich das Leben durch die digitale Zukunft verbessert: Behördengänge können wegfallen, das Internet wird schneller ausgebaut und die Vernetzung vieler Lebensbereiche bringt neue Vorteile.“

Stichwort Laptop & Lederhose: Können Sie Tesla-Boss Elon Musk von Bayern statt Berlin überzeugen? Holen Sie ihn aus „Arm-aber-sexy“ doch ins Bundesland der Autobauer!
„Den Ankündigungen von Elon Musk müssen erst einmal Taten folgen. Wir in Bayern sind gut aufgestellt was Forschung und Innovation in der Elektromobilität betrifft. Da brauchen sich unsere Autobauer nicht zu fürchten, im Gegenteil: Worauf Berlin hofft, ist in Bayern schon Gegenwart.“

Wie gefällt Ihnen unser neues Nürnberger Christkind Benigna Munsi?

„Benigna Munsi wird ein wunderbares Nürnberger Christkind sein. Schon bei der Wahl und dann bei der Anprobe konnte man die Vorfreude auf den Christkindlesmarkt spüren.“

Sie sind Club-Experte! Was muss der neue Coach Jens Keller tun, um das Derby in Fürth zu gewinnen?
„Neue Trainer bringen ja oft einen frischen Wind und neue Motivation. Daher habe ich die Hoffnung, dass dieser Schub bei den Spielern gleich zum Derby einsetzt. Und die Hoffnung auf eine blendende Rückrunde gebe ich nicht so schnell auf.“

Es ist eine uralte „Regel“, dass der Club zu oft gegen Fürth verliert. Wie lautet Ihr (Spielergebnis-)Tipp fürs Derby?
„1:0 für den Club.“

Söder - sein langer Weg an die Spitze

Dr. jur. Markus Thomas Theodor Söder (geb. am 5. Januar 1967 in Nürnberg) ist seit dem 16. März 2018 Ministerpräsident des Freistaats Bayern.
Er wuchs in Schweinau auf, seine Eltern Max und Renate betrieben eine Baufirma. Ab 1977 besuchte er das Dürer-Gymnasium in Nürnberg. Als Jugendlicher bewunderte er Franz Josef Strauß, wurde 1983 Mitglied der CSU und JU. Nach dem Abi 1986 (Schnitt 1,3) leistete er im Transportbataillon 270 den Wehrdienst, studierte ab 1987 Jura an der FAU als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. 1992 bis 1993 absolvierte er ein Volontariat beim Bayerischen Rundfunk, arbeitete bis 1994 als Redakteur in München. Seit 1994 gehört er dem Landtag, seit 1995 dem Präsidium der CSU an. Von 2003 bis 2007 war er Generalsekretär, 2007 bis 2008 Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, 2008 bis 2011 für Umwelt und Gesundheit, 2011 bis 2018 Minister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat. Söder ist verheiratet mit Diplom-Kauffrau Karin Baumüller-Söder und hat vier Kinder.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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