Forschung der ganz scharfen Art
Franken soll weiter Meerrettich-Hochburg bleiben
BAIERSDORF (mr) - Der Meerrettichanbau hat in Franken eine lange Tradition. Damit dieser fränkische Brauch nicht verloren geht, finanziert das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten seit dem Jahr 2008 ein Forschungsprojekt rund um den Meerrettichanbau.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürth, die Pharmazeutische Biologie der Uni Erlangen-Nürnberg und die Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan haben jetzt ihre Forschungsergebnisse vorgestellt. Im Vordergrund des Projekts stehen einerseits die Problemstellung der Sortenselektion sowie andererseits die Frage nach den ertragreichsten Sorten und des Virusbefalls. Insgesamt dient die Forschung dazu, zukünftige Möglichkeiten beim Anbau und beim Verkauf des Meerrettich auszuloten, um den Ernteertrag insgesamt zu steigern. Die Notwendigkeit für solche staatlich finanzierten Projekte ergibt sich aus der Gefährdung der Region durch Meerrettichernten aus anderen Ländern. Damit Franken auch weiterhin das Deutsche „Meerrettich-Land“ bleibt, darf es den Anschluss zur Konkurrenz nicht verlieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, den heimischen Meerrettichanbau auch weiterhin zu fördern, weshalb das Staatsministerium zusätzliche Projektmittel für die Jahre 2012 bis 2014 bewilligt hat. Hintergrund: An der Uni-Erlangen/Nürnberg wurde festgestellt, dass die Massenvermehrung von virusfreien Meerrettich-Klonen auch dann möglich ist, wenn die Mutterpflanze von einem Virus befallen war.
Prof. Dr. Wolfgang Gerlach von der Forschungsanstalt Weihenstephan widmete sich der massenhaften Vermehrung von Meerrettich-Sorten im Labor, um die sehr aufwändige Vermehrung der Krenpflanze zu beschleunigen – im Verlauf seines Projekts wurden hierfür 5.000 Pflanzen aus sechs Sorten erzeugt. Carola Nitsch vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erläuterte hingegen die Ergebnisse ihrer praktisch orientierten Arbeit vom Meerrettich-Feld. Hierbei wurde untersucht, ob es Meerrettich-Sorten gibt, die mehr Ertrag einbringen als andere Krensorten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Ertragspotential der unterschiedlichen Arten variiert.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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