AstraZeneca im Einsatz
Hausarztpraxen erhalten ersten Impfstoff
NÜRNBERGER LAND (pm/nf) - Am Dienstag haben acht Arztpraxen im Landkreis vom Impfzentrum in Röthenbach Impfdosen bekommen, um damit im Laufe der Woche immobile Patienten zu impfen. Wie der Impfstoff den Praxen und den Impfzentren in Zukunft zugeteilt wird, legen Freistaat und Bund fest.
Am frühen Vormittag erhielten Hausarztpraxen in Röthenbach, Burgthann, Altdorf, Ottensoos, Reichenschwand und Kirchensittenbach je zehn Impfdosen des Herstellers AstraZeneca, mit denen sie in den nächsten Tagen immobile oder bettlägerige Patienten aus der Gruppe mit der höchsten Priorität impfen, die nicht ins Impfzentrum nach Röthenbach kommen können. Impfungen bei Hausbesuchen sind bis dato nur mit dem Vakzin von AstraZeneca möglich. Denn anders als die empfindlichen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna, die gekühlt transportiert werden müssen und ihre Wirksamkeit verlieren, wenn sie in aufgetautem Zustand erschüttert werden, hält der auf der Vektor-Technologie basierende Impfstoff von AstraZeneca es aus, schon vorbereitet in der Spritze beispielsweise eine Treppe hinaufgetragen zu werden.
Die Hausärze haben den Impfstoff vom Impfzentrum erhalten, vereinbaren die Termine allerdings selbstständig und nehmen die Impfungen mit dem eigenen Personal vor. Ab April bekommen die Arztpraxen den Impfstoff nicht mehr vom Impfzentrum, sondern über die üblichen Verteilwege, beispielsweise von den Apotheken. Welcher Impfstoff dann den Praxen und welcher den Impfzentren zugeteilt wird und in welchem Umfang, können weder Landratsamt noch Impfzentrum entscheiden. Stattdessen erfolgt die Zuteilung über einen Verteilungsschlüssel, den Bund und Länder aktuell ausarbeiten. „Wir werden vorübergehend in einem Dualismus von Impfzentren und niedergelassenen und betrieblichen Ärztinnen und Ärzten leben. Weg mit der Bürokratie, her mit dem Impfstoff!“, fordert Landrat Armin Kroder.
Aktuell kommt im Landkreis noch immer nicht genügend Vakzin an, um alle Menschen, die sich impfen lassen möchten, zügig zu versorgen. Seit der ersten Lieferung verimpfen die Malteser im Auftrag des Landratsamtes jede einzelne Dosis, die verimpft werden darf. Die bremsenden Faktoren sind weder die Organisation noch die Durchführung der Impfungen. Es ist schlicht nach wie vor zu wenig Impfstoff verfügbar.
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