Merians Wunderwelt der Tropen
Neue Seiten des Surinam-Meisterwerkes sind jetzt ausgestellt
NÜRNBERG - Das Germanische Nationalmuseum zeigt im Rahmen einer Studioausstellung seit Ende Februar ausschnittsweise 60 handkolorierte Kupfertafeln des sogenannten Surinam-Buches aus dem frühen 18. Jahrhundert – aktuell können die Tafeln 29 bis 44 besichtigt werden.
Die Illustrationen von exotischen Pflanzen und Tieren sind Meisterwerke von Maria Sibylla Merian (1647 bis 1717), die sie während ihres Aufenthaltes in der holländischen Kolonie Surinam angefertigt hatte und die im Buch „Metamorphosis Insectorum Surinamesium“ abgedruckt sind. Das Germanische Nationalmuseum besitzt eines der wenigen erhaltenen Umdruckexemplare der Erstausgabe, die im Jahr 1705 in Amsterdam erschien. Mit viel Liebe zum Detail und einer großen wissenschaftlichen Exaktheit sind vor schlicht weißem Hintergrund präzise und genau Pflanzen und Käfer dargestellt. Jedes noch so kleine Erkennungsmerkmal ist sichtbar, nahezu jede Gattung lässt sich daher bis heute problemlos zuordnen. Außergewöhnlich ist, dass Merian Tier und Pflanze stets in Symbiose wiedergab, als Lebensraum mit ihren Bewohnern. Farbenfroh und voller Lebendigkeit erscheinen die filigranen Tiere, wenn sie wie kleine Artisten auf Blättern und Kelchen herumklettern. Sie verdeutlichen ein wesentliches Charakteristikum des Surinam-Buchs: Maria Sibylla Merian versteht es auf unnachahmliche Weise, die Schönheit selbst niederer Tierarten augenscheinlich zu machen. Die seltene Ausgabe des Surinam-Buches, von dem heute nur noch 15 Exemplare bekannt sind, befindet sich seit 1901 im Besitz des Germanischen Nationalmuseums.
Führungen und mehr
Für historisch Interessierte hat das Germansiche Nationalmuseum vier besondere Termine im Angebot: Am Sonntag, 9. September (14.00 Uhr) und am Mittwoch, 19. September (18.00 Uhr) werden zwei öffentliche Führungen angeboten. Am Mittwoch, 26. September (19.00 Uhr) und am Sonntag, 30. September (11.00 Uhr) besteht die Möglichkeit, an einer Themenführung mit dem Buchrestaurator Frank Heydecke teilzunehmen. Die Teilnehmerzahl ist jeweils begrenzt.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zur Teilnahme an den Führungen gibt es im Internet unter www.gnm.de
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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