Miteinander für mehr Praxis in der Berufsbildung
Deutsch-Griechisches Expertennetzwerk entwickelt Strategien
zur unternehmensnahen Berufsausbildung in Griechenland in
der Branche Tourismus und Hotellerie
NÜRNBERG (pm/nf) - Der Tourismus gehört zu einem der
wichtigsten Wirtschaftszweige in Griechenland. Rund 17 Millionen
Menschen besuchten 2012 das Land; 2013 war eine zehnprozentige
Steigerung zu verzeichnen. In der Branche besteht mit Blick auf die
zukünftige Ausweitung des Tourismus ein erkennbares
Beschäftigungspotenzial. Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bedarfsgerecht ausbilden und qualifizieren, leisten einen
Beitrag zur Sicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs und erlangen
dadurch eine günstige Wettbewerbsposition.
„Die Berufsausbildung war bislang primär schulisch organisiert“, erläutert
Projektleiter Dr. Thomas Freiling vom Nürnberger Forschungsinstitut
Betriebliche Bildung (f-bb). „Das in Griechenland im September 2013 neu
erlassene Bildungsgesetz bietet nun eine gute Grundlage, mehr
betriebliche Praxis in die Ausbildung einzubinden“. Vorgesehen ist ein
praktisches Ausbildungsjahr in Unternehmen nach zwei bzw. drei Jahren
rein (berufs-)schulischer Ausbildung.
Die Machbarkeitsstudie wird vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) gefördert und von der Zentralstelle für internationale
Berufsbildungskooperation beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
fachlich begleitet. Ziel ist zunächst die Entwicklung eines Konzeptes für ein
Ausbildungskooperationsprojekt. Im Erfolgsfall sollen konkrete
Umsetzungsmaßnahmen folgen.
Angeknüpft wird an die Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und
Kavala sowie zwischen Lauf a. d. Pegnitz und Drama. „Die guten
Beziehungen zwischen den Städten vereinfachen die Kommunikation
zwischen den Beteiligten. Erfahrungen aus Deutschland können so leichter
nach Griechenland transferiert werden“, so der Nürnberger
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Auch die Stadt Lauf begrüßt das
Vorhaben. Sie hat bereits mit einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahr
2012 die Unterstützung ihrer Partnerstadt Drama auf ihre Prioritätenliste
gesetzt.
In die Studie einbezogen werden relevante Akteure wie Kommunen,
Kammern, Verbände, Unternehmen, Sozialpartner und Berufsschulen. Als
griechischer Kooperationspartner betreut Prof. Dr. Konstantinos Terzidis
vom Kavala Institute of Technology die Studie vor Ort. Die griechischen
und deutschen Akteure werden noch bis Ende April 2014 daran arbeiten,
ein Konzept für ein gemeinsames Ausbildungskooperationsprojekt zu
erstellen. „Wir hoffen, dass wir die Gelegenheit bekommen, das Konzept
auch umsetzen zu können“, so Terzidis. „Es bietet sich so die Gelegenheit,
das Ansehen der Beruflichen Bildung zu stärken und einen Beitrag zur
wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zu leisten“.
Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt
Nürnberg, der Stadt Lauf a.d.Pegnitz und
des f-bb Nürnberg
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