Über 12 Mio. Euro aus Schwarzarbeit
Nürnberger Bauunternehmer wegen Steuerhinterziehung vor Gericht
NÜRNBERG (dpa/lby) - Zwölf Millionen Euro soll ein Bauunternehmer aus Nürnberg dem Fiskus und den Sozialkassen vorenthalten haben, weil er eine Kolonne von Bauarbeitern über Jahre hinweg für sich schwarzarbeiten ließ. Der 43 Jahre alte Mann steht seit Donnerstag in Nürnberg vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft legt ihm insgesamt 182 eigenständige Straftaten, unter anderem Betrug und Steuerhinterziehung, zur Last mit einem Gesamtschaden von 12,16 Millionen Euro.
Der Unternehmer erhielt für seine Kolonne von meist ausländischen Arbeitern Aufträge auf Großbaustellen im Raum Nürnberg und fuhr die Arbeitskräfte zu ihrem Einsatzort. Um das illegale Treiben zu verschleiern, bediente er sich sogenannter Servicefirmen. Das sind Bauhandwerksfirmen, die selbst gar nicht geschäftstätig sind, sondern teils nur Scheinrechnungen stellen.
Zusätzlich zu der Baukolonne unterhielt der Unternehmer mit einer Firma noch ein legales Unternehmen. Dort soll er aber ebenfalls Sozialversicherungsbeiträge und Steuern zurückgehalten haben, weil er für seine Beschäftigten weniger Stunden offiziell angab, als diese tatsächlich geleistet hätten.
Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat für das Verfahren 20 Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird erst in der zweiten Septemberhälfte erwartet.
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