Ehrenamtliches Engagement in den Freiwilligen Feuerwehren
Projekt der TH Nürnberg: Wer löscht morgen?

Projekt der TH Nürnberg untersucht ehrenamtliches Engagement in den Freiwilligen Feuerwehren in Bayern.  | Foto: TH Nürnberg/Ullerich
  • Projekt der TH Nürnberg untersucht ehrenamtliches Engagement in den Freiwilligen Feuerwehren in Bayern.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Freiwilligen Feuerwehren sind ein Stützpfeiler der Gesellschaft und werden überwiegend von ehrenamtlich Aktiven getragen. Nun ist die Feuerwehr auch Thema der Forschung: Das Bayerische Innenministerium hat Prof. Dr. Doris Rosenkranz von der Fakultät Sozialwissenschaften mit dem Projekt „Engagement & Freiwillige Feuerwehr“ beauftragt. Sie analysiert die aktuelle Situation und gibt konkrete Handlungsempfehlungen zur Daseinsvorsorge.

Auch wenn man hofft, sie nie zu brauchen, ist es doch beruhigend, sie zu haben: die Feuerwehr. Oft wird jedoch vergessen, dass die meisten Feuerwehren in Bayern durch das private ehrenamtliche Engagement von Frauen und Männern getragen werden, die bei den Einsätzen ihre Zeit einbringen. Laut Bayerischem Innenministerium waren im Jahr 2020 bayernweit rund 315.000 Feuerwehrleute ehrenamtlich für diese Form der Daseinsvorsorge tätig. Im Moment sind die Freiwilligen Feuerwehren demnach gut aufgestellt, doch das kann sich künftig ändern. Das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr ist mit hohen Anforderungen verbunden: So werden regelmäßige Trainingseinheiten vorausgesetzt, die neben Job, Familie und Freunden absolviert werden müssen. Der zusätzliche Wandel in der Bevölkerungsstruktur erfordert neue Personalstrategien, geleitet von der Frage: „Wer löscht (auch) morgen?“

Prof. Dr. Doris Rosenkranz von der Fakultät Sozialwissenschaften der TH Nürnberg beschäftigt sich genau mit dieser Frage. Sie wurde vom Bayerischen Innenministerium mit dem Forschungsprojekt betraut und untersucht, was dieses Ehrenamt attraktiv macht und wie auch künftig Menschen dafür gewonnen werden können, sich bei der freiwilligen Feuerwehr zu engagieren.

„Es ist keineswegs selbstverständlich, dass sich so viele Frauen und Männer in Bayern ehrenamtlich in den Freiwilligen Feuerwehren engagieren und ihre wertvolle Zeit investieren“, sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. „Ich freue mich sehr, dass wir für unser gemeinsames Projekt ‚Engagement & Freiwillige Feuerwehr‘ Frau Prof. Dr. Doris Rosenkranz gewinnen konnten, die an der TH Nürnberg zu Bürgerschaftlichem Engagement und Freiwilligenmanagement lehrt und forscht. Ihre herausragende Expertise wollen wir nutzen, um konkrete Konzepte zu entwickeln, mit denen die bayerischen Feuerwehren Mitglieder gewinnen und ihre Zukunft sichern könnten.“

Prof. Dr. Doris Rosenkranz wird in ihrem Projekt Strategien zur Gewinnung und Bindung von Mitgliedern für die Freiwilligen Feuerwehren entwickeln. Dabei setzt sie auf verschiedenen Ebenen an: Zum einen erforscht sie, welche generellen demografischen Rahmenbedingungen es für ein Engagement bei der Feuerwehr in konkreten Regionen gibt. Zum anderen wird sie analysieren, welche zeitgemäßen Möglichkeiten bestehen, Ehrenamtliche zu gewinnen. Auch die Fragen, wie Feuerwehren mehr Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und junge Leute für das Ehrenamt begeistern können, spielen eine große Rolle. Darauf aufbauend entwickelt Rosenkranz im Projekt klare Handlungsempfehlungen.

„Es ist großartig, dass das Innenministerium die Expertise der TH Nürnberg abfragt. Wir legen viel Wert auf den Wissenstransfer, nicht nur in die Industrie, sondern auch in die Gesellschaft und in den sozialwissenschaftlichen Bereich“, sagt Prof. Dr. Tilman Botsch, Vizepräsident für Forschung und Transfer der TH Nürnberg. In dem Projekt arbeitet Prof. Dr. Doris Rosenkranz mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern e. V. und vielen Freiwilligen Feuerwehren und zusammen. Das Innenministerium unterstützt das zweijährige Projekt mit 207.000 Euro.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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