Ärger über Dauerschleifen in der Hotline
Stadt bittet um Geduld: In Nürnberg müssen 150.000 Senioren geimpft werden
Gemeinsame Erklärung des Stadtseniorenrates Nürnberg und der Koordinierungsstelle Impfzentrum der Stadt Nürnberg
NÜRNBERG (pm/nf) - Es geht spürbar voran mit den Impfungen gegen Covid-19 in Nürnberg. Dennoch sind Unsicherheit und Ungeduld nicht zuletzt bei den Seniorinnen und Senioren weit verbreitet. Die Koordinierungsstelle Impfzentrum der Stadt Nürnberg und der Stadtseniorenrat gehen daher mit einem gemeinsamen Appell an die Öffentlichkeit. Ihr Augenmerk richtet sich dabei vor allem auf die Anmeldung zur Impfung und dieTerminsituation.
Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörige mögen bitte bedenken: Allein im Stadtgebiet Nürnberg müssen rund 150.000 Menschen im Alter von über 60 Jahren geimpft werden. Im Moment sind erst die gut mehr als 30.000 zu Hause lebenden 80-Jährigen an der Reihe. „Doch die Zuteilung der Impfdosen erfolgt immer nur von Woche zu Woche, so dass keine längerfristige Planung erfolgen kann. Zudem ist die Zuteilung der aktuell für ältere Menschen zugelassenen Impfstoffe BionTech und Moderna derzeit noch so gering, dass nur zwischen200 und 450 Erstimpfungen pro Tag bei den zu Hause lebenden über 80- Jährigen durchgeführt werden können“, so die Leiterin der Koordinierungsstelle Impfzentrum der Stadt Nürnberg, Christine Schüßler.
Der Vorsitzende des Stadtseniorenrats Nürnberg Christian Marguliés unterstreicht: „Ab April werden die Impfkapazitäten verdoppelt. Das bayerische Gesundheitsministerium geht davon aus, dass die Stadt Nürnberg im 2. Quartal 2021 sehr viel Impfstoff erhalten wird.“
Aktuell können im Impfzentrum 1.000 Impfungen täglich durchgeführt werden. Dazu kommen Impfungen, die die mobilen Impfteams in Einrichtungen und dezentralen Impfstellen durchführen. Außerdem werden Impfdosen an die Krankenhäuser abgegeben, die ihre Mitarbeitenden selbst impfen. „In allen Pflegeheimen wurde inzwischen einmal geimpft. Jetzt stehen noch Impfungen in den Einrichtungen des betreuten Wohnens und Nachimpfungen in den Pflegeheimen an“, erklärt Christine Schüßler.Vor dem ersehnten „Piks“ muss die Anmeldung erfolgen, die nicht allen älteren Menschen leichtfällt.
Die Klagen über Dauerschleifen in der Hotline, die bei der Stadt und im Stadtseniorenrat eingingen, wurden gehört und sehr ernst genommen. Die Anzahl der Hotline-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wird deshalb sukzessive von 18 auf 60 Personen erhöht. Derzeit ist die Hotline nur noch gering ausgelastet, es können also wieder Anrufe angenommen werden. Allerdings ist dabei zu beachten, dass zunächst nur eine Registrierung erfolgt und noch keine Termine vergeben werden. Die registrierten Personen werden auf eine Warteliste gesetzt und erhalten einen Anruf, wenn wieder Termine frei sind.
Marguliés weist darauf hin, dass man der Telefonproblematik online entgehen kann, obwohl das für die ältere Generation schwierig ist. Er rät deshalb: „Bitten Sie Angehörige, Nachbarn oder vertraute Personen um Hilfe. Jeder kann mit seiner Mailadresse bis zu fünf Personen bei der Online-Registrierung unter www.impfzentren.bayern anmelden. Neben dieser Mailadresse wird außerdem eine Mobiltelefonnummer benötigt. Marguliés bittet im Übrigen: „Versuchen Sie nicht, dauernd telefonisch nachzufragen. Trotz Anmeldung kann es passieren, dass Sie nicht sofort einen Impftermin bekommen – haben Sie bitte Geduld.“
Eine Tatsache jedoch treibt den Stadtseniorenrat noch um: Warum sind im Corona-Impfprozess immer noch Arztpraxen, Apotheken und weitere bürgernahe Einrichtungen außen vor? Weshalb werden in den gesamten Prozess der Corona-Bekämpfung nicht längst schon mehr ehrenamtliche Laien mit fachlichem Hintergrund eingesetzt? Doch auch hier gilt wohl das Prinzip der Geduld und des Vertrauens.
Die Stadt Nürnberg informiert aktuell unter
https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/corona_impfung.html
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