Früherer Sozialreferent Nürnberg
Trauer um Reiner Prölß
NÜRNBERG - Die Stadt Nürnberg trauert um ihren früheren Referenten für Jugend, Familie und Soziales Reiner Prölß. Der gebürtige Nürnberger ist am Samstag, 1. Februar 2025, überraschend im Alter von 71 Jahren verstorben.
„Ich habe Reiner Prölß als engagierten und ausgesprochen erfahrenen Sozialpolitiker kennengelernt“, würdigt Oberbürgermeister Marcus König den Verstorbenen. „Er prägte nicht nur die Jugendarbeit, Jugendhilfe, Jugend- und Sozialpolitik der Stadt Nürnberg entscheidend, sondern war darüber hinaus auf landes- und bundespolitischer Ebene einflussreich. So zum Beispiel in der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe, deren Vorsitzender er von 2000 bis 2006 war, oder als Vorsitzender des Sozialausschusses des Deutschen Städtetags sowie als Mitglied des Bundesjugendkuratoriums oder ehrenamtlicher Richter am Bundessozialgericht. Die Stadt trauert um ihren früheren Referenten. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie“, sagt OB König.
Reiner Prölß wurde am 16. April 1953 in Nürnberg geboren. 1977 schloss er sein Studium der Sozialpädagogik an der Staatlichen Fachhochschule Nürnberg als Diplom-Sozialpädagoge und 1980 das Studium der Pädagogik an der Gesamthochschule Bamberg, später Universität Bamberg, als Diplom-Pädagoge ab. Es folgten Stationen von 1980 bis 1982 als bildungs- und jugendpolitischer Sekretär der SJD – Die Falken und von 1982 bis 1986 als Lehrer im Beruflichen Schulwesen der Stadt Nürnberg. Einige Jahre hatte er auch den Vorsitz des Kreisjugendrings Nürnberg-Stadt inne. Im Jugendamt der Stadt Nürnberg leitete er von 1986 bis 1991 zunächst die Abteilung Jugendsozialarbeit / Jugendberufshilfen und von 1991 bis 1995 die Hauptabteilung Heime und Betreutes Wohnen. Von 1995 bis 2004 war Reiner Prölß wissenschaftlicher Mitarbeiter der damaligen Sozialreferentin Ingrid Mielenz. 2005 übernahm er das Amt des Referenten für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg und trat Ende April 2020 in den Ruhestand.
Zu den Meilensteinen seiner Arbeit gehörten die strategische Ausrichtung des Geschäftsbereichs an einem „Orientierungsrahmen für eine nachhaltige Jugend-, Familien- und Sozialpolitik“ sowie der qualitative und quantitative Ausbau der Kindertageseinrichtungen. Reiner Prölß machte sich stets für Armutsbekämpfung und Armutsprävention stark, unter anderem mit Arbeitsprogrammen gegen Kinder- und Jugendarmut sowie Altersarmut. Auch die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik war ihm ein großes Anliegen. So war er maßgeblich beteiligt an der Gründung der kommunalen Beschäftigungsgesellschaft Noris-Arbeit gGmbH.
Elisabeth Ries, als Referentin für Jugend, Familie und Soziales, seine Amtsnachfolgerin bei der Stadt Nürnberg, sagt: „Reiner Prölß hat die Jugend-, Sozial- und Beschäftigungspolitik in Nürnberg geprägt. Er hat Konzepte und Strukturen geschaffen, die nachwirken. Er stand für den aktivierenden Sozialstaat, der Chancen ermöglicht und Menschen zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigt. Er hat Akzente für die Rechte junger Menschen, für Bildung und Arbeitsmarktintegration Benachteiligter und in der Armutsprävention gesetzt und das Miteinander der sozialen Trägerlandschaft in unserer Stadt gestärkt. Nürnberg hat Reiner Prölß viel zu verdanken. Die Mitarbeitenden im Referat für Jugend, Familie und Soziales mit vielen Verbänden und Organisationen in und außerhalb Nürnbergs, wie auch ich persönlich, trauern um ihn und werden uns stets in Dankbarkeit an ihn erinnern."
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