Ministerin Huml erwartet positiven Effekt durch Corona-Warn-App
Update/Umfrage: Werden Sie sich die Corona-App aufs Handy laden?
Update/17. Juni 2020: (dpa) Die Corona-Warn-App des Bundes stößt auf eine überraschend hohe Resonanz. Seit ihrem Start haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über 6,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer die App heruntergeladen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: ,,Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Coronavirus künftig weniger Chancen hat". Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied: ,,Dieser starke Start sollte noch mehr Bürger motivieren, mitzumachen"
+++
MÜNCHEN/NÜRNBERG (dpa/lby/nf) - Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erwartet von der Corona-Warn-App des Bundes einen positiven Effekt im Kampf gegen das Virus. ,,Die App ist ein neuer wichtiger Baustein, um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu halten", sagte Huml am Dienstag in München. Die App helfe, Infektionsketten zu durchbrechen. Sobald sich ein Nutzer als infiziert melde, schlage die App Alarm und benachrichtige alle seine aufgezeichneten Kontakte, erläuterte die Ministerin. ,,Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen in Bayern die App herunterladen werden. Die Nutzung ist freiwillig, und je mehr dabei mitmachen, desto effektiver wird sie uns alle schützen."
Die App funktioniere ohne Anmeldung und lasse keine Rückschlüsse auf die Nutzer zu, sie speichere zudem weder Namen noch Telefonnummern oder Standorte. ,,Niemand muss sich Sorgen um seine Privatsphäre machen, aber alle profitieren vom zusätzlichen Schutz, der mit jedem Nutzer stärker wird", sagte Huml mit Blick auf die Datenschutzdebatte, die die Entwicklung der App begleitet hatte. Die anonymisierten Daten würden lediglich dezentral auf dem eigenen Smartphone gespeichert und nach zwei Wochen gelöscht. Behörden und Betreiber der App hätten keinen Zugriff auf die Nutzerdaten.
Die neue offizielle Corona-Warn-App kommt nach Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn passend zur Phase weiterer Lockerungen. Sie sei ,,kein Freifahrtschein, aber ein wichtiges weiteres Werkzeug in der Pandemie", sagt der CDU-Politiker. Etwa auf Demonstrationen, in Bussen und Bahnen gebe es nun zunehmend ,,anonyme Nähe" zu anderen Menschen. Die App ermögliche dann Meldungen an Personen, die darüber sonst nie hätten informiert werden können. Spahn verweist auch auf die kommende Urlaubszeit, wenn sich deutsche Touristen im Ausland und bei Ferien im Inland träfen oder von Reisen zurückkehrten.
Die lange geplante staatliche Warn-App wird am Dienstag (16. Juni) in Berlin vorgestellt. Die App kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.